Bergpass Details

Col de la Moutière

 

Bergpässe-Karte
Zum Öffnen der interaktiven Karte auf Basis von OpenStreetmaps-Daten benötigen wir Deine Zustimmung zu den Daten­schutz­bestimmungen.


Details

Land: Frankreich
Region: Hochprovence
Höhe: 2454 m
Schwierigkeitsgrad: 3-4  
Koordinaten: 44.315189, 6.796761
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Col de la Moutière liegt in den französischen Seealpen südlich des bekannten Col de la Bonette, im Département Alpes-de-Haute-Provence, nahe der Grenze zum Nationalpark Mercantour. Mit einer Höhe von etwa 2.454 Metern zählt er zu den stattlichen Hochgebirgspässen der Region und gilt unter Motorradfahrern noch als echter Geheimtipp abseits der Touristenströme.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Anfahrt über die Südseite von Saint-Dalmas-le-Selvage ist ein echtes Motorrad-Abenteuer. Die Fahrbahn ist fast vollständig unbefestigt (Schotter), schmal und windet sich mit mehreren engen Serpentinen und Kehren durch die eindrucksvolle Bergwelt. Besonders in oberen Passagen erfordern lose Steine, ausgewaschene Abschnitte und Steigungen eine sichere Fahrtechnik – laut Denzel-Skala bewegt sich die Schwierigkeit zwischen Stufe 3 und 4. Der Col de la Moutière ist ideal für Enduro- und Offroad-Fahrer, nicht unbedingt für Straßenmaschinen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Passstraße ist in der Regel nur von Ende Juni bis Mitte Oktober befahrbar, da sie ab Herbst bis ins späte Frühjahr durch Schnee und Schlechtwetter gesperrt ist. Selbst im Hochsommer können Wetterumschwünge für rasche Abkühlung und Nebel sorgen; ein umsichtiger Blick auf den Wetterbericht ist vor der Tour daher ratsam. Die beste Reisezeit ist der Juli und August, wenn der Pass am schneefreiesten und die Strecke gut befahrbar ist.

Historische Hintergründe
Der Col de la Moutière wurde ursprünglich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als Militärstraße für strategische Zwecke in Grenznähe erbaut. Er diente zusammen mit anderen Alpenpässen der schnellen Versorgung von Truppen im französisch-italienischen Grenzgebiet. Zeugnisse dieser Zeit, wie Grenzsteinreste und alte Befestigungen, sind noch im Umfeld erkennbar.

Geologie und Landschaft
Geologisch beeindruckt die Region durch schroffe Kalkstein- und Dolomitstöcke, die in felsigen Graten und spektakulären Steilwänden auslaufen. Der Pass bietet einen grandiosen Rundumblick auf die teils mondähnliche Bergwelt der Seealpen. Almen, vereinzelte Lärchen und breite Grasmatten wechseln sich mit mineralischen Schutthalden ab. Die Strecke führt durch eine weitgehend unberührte, stille Hochgebirgslandschaft, in der mit etwas Glück Murmeltiere oder Adler zu beobachten sind.

Infrastruktur
Am Col de la Moutière sowie entlang der Passstraße gibt es keinerlei Einkehrmöglichkeiten, Tankstellen oder Werkstätten. Der letzte größere Ort mit Infrastruktur ist Saint-Étienne-de-Tinée, etwa 20 km entfernt. Eine gründliche Vorbereitung der Ausrüstung und Verpflegung ist daher unbedingt empfehlenswert. Nur gelegentlich trifft man auf andere Offroad-Touristen oder wandernde Almbauern.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de la Moutière ist kostenlos. Es wird jedoch erwartet, dass man den Pass mit Rücksicht auf die Natur und die möglichen Wanderer befährt, da die Strecke in einer sensiblen Gebirgsregion verläuft. Eventuelle Gebühren fallen lediglich im Rahmen einer Kontrollfahrt durch den Nationalpark an, sind aber selten.

Fazit
Für abenteuerlustige Motorradfahrer bietet der Col de la Moutière Naturerlebnis pur: spektakuläre Schotterpisten, fantastische Panoramen, alpines Offroad-Feeling und absolute Ruhe. Wer gute Fahrtechnik, Eigenverantwortung und alpinen Pioniergeist mitbringt, wird diesen einsamen, ursprünglichen Pass nicht vergessen.


Fahrerausstattung für entspanntes Touren