Col des Banquettes

Lage und Allgemeines
Der Col des Banquettes ist ein wenig bekannter Gebirgspass in Südfrankreich, südwestlich der alten Römerstadt Sospel und nördlich von Menton, nahe der italienischen Grenze. Mit einer Höhe von etwa 741 Metern durchquert er den westlichen Teil der Seealpen und bietet Motorradfahrern eine reizvolle Alternativroute abseits bekannter Touristenrouten. Die schmale Passstraße verbindet malerisch das Hinterland der Côte d’Azur mit dem Mittelmeerraum und lädt zu einer außergewöhnlichen Motorrad-Ausfahrt ein.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke zum Col des Banquettes ist überwiegend asphaltiert, schmal und teilweise kurvig, was Fahrspaß garantiert. Dennoch sind Abschnitte oft unübersichtlich und verlangen volle Konzentration. Besonders nach Regenfällen oder im Herbst ist mit losem Schotter oder nasser Fahrbahn zu rechnen. Entsprechend würde die Strecke nach der Denzel Skala eine Bewertung um SG 1-2 erhalten: landschaftlich wunderschön und technisch wenig anspruchsvoll, aber wegen der schmalen Straßen und gelegentlichen Haarnadelkurven nicht ganz ohne – besonders bei Gegenverkehr ist Vorsicht geboten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Befahrung ist von April bis Oktober. Im Winter kann es zu kurzfristigen Sperrungen kommen, da Schnee und Eis die Straßen unbefahrbar machen können. Auch im Frühjahr ist mit feuchter und stellenweise verschmutzter Fahrbahn zu rechnen. Während des Sommers sorgt das mediterrane Klima für angenehme Temperaturen. Dennoch empfiehlt sich frühes oder spätes Fahren am Tag, um der Mittagshitze zu entgehen und die klare Sicht auf die Seealpen zu genießen.

Historische Hintergründe
Der Col des Banquettes war bereits im 19. Jahrhundert ein bedeutender lokaler Übergang, genutzt von Händlern und Bauern, die das Hinterland und die Küstenregion verbanden. Bis heute zeugen Reste alter Militäranlagen und historischer Wegmarken von seiner strategischen Bedeutung, besonders in den bewegten Zeiten an der französisch-italienischen Grenze.

Geologie und Landschaft
Der Pass führt durch eine spektakuläre Gebirgslandschaft mit markanter Kalk- und Dolomitgesteinsformation. Die Umgebung ist geprägt durch mediterrane Macchia, duftende Kräuter, Pinienwälder und immer wieder freie Ausblicke auf die Seealpen und bei klarer Sicht bis zum Mittelmeer. Seltene Pflanzenarten, Trockenmauern und kleine, versteckte Wasserläufe machen den Weg auch für naturverbundene Biker zum Erlebnis.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es nur wenige Rastmöglichkeiten direkt am Pass, aber das nicht weit entfernte Sospel bietet zahlreiche kleine Cafés, Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen. In den Sommermonaten lädt die Umgebung besonders zum Picknick ein, mitten in ursprünglicher Natur. Übernachtungs- oder Reparaturmöglichkeiten gibt es im näheren Umkreis (z. B. Sospel, Menton); auf ausreichend Benzin und Verpflegung sollte vor der Befahrung geachtet werden.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col des Banquettes ist kostenfrei. Es fallen keine Mautgebühren oder andere Kosten für Motorradfahrer an.

Fazit
Der Col des Banquettes besticht durch seine reizvolle Streckenführung, mediterrane Landschaft und historische Atmosphäre. Mit wenig Verkehr, abwechslungsreicher Geologie und nahen Versorgungsmöglichkeiten bietet er ein lohnendes Ziel für Motorradfahrer, die authentische Südfrankreich-Stimmung und kurvenreiche Passstraßen abseits des Mainstreams suchen.