Col de Cabre

Lage und Allgemeines
Der Col de Cabre ist ein Pass in den französischen Alpen, südlich von Grenoble, etwa auf halbem Weg zwischen Die und Aspres-sur-Buëch. Mit einer Höhe von rund 1.180 Metern verbindet er die Départements Drôme und Hautes-Alpes und dient als wichtige Verbindung zwischen den nördlichen und südlicheren Alpentälern. Die Strecke ist sowohl bei Motorradfahrern als auch bei Radfahrern beliebt, da sie eine abwechslungsreiche Alternative zu den vielbefahreneren Routen bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße (D93) ist durchwegs asphaltiert und verläuft in weiten Kurven sowie einigen engen Kehren, die sich besonders im südlichen Anstieg befinden. Die Steigung ist moderat und erreicht selten mehr als 6-7 %, was den Col de Cabre auch für weniger erfahrene Motorradfahrer gut befahrbar macht. Laut Denzel-Atlas erhält der Pass die Wertung 2–3, also leicht bis mittelschwer. Die Streckenführung bietet einen guten Kompromiss aus Fahrsicherheit und Fahrspaß – mit zahlreichen Ausblicken auf die umliegenden Täler und Berge.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col de Cabre ist in der Regel ganzjährig befahrbar, jedoch sollte man insbesondere im Winter und frühen Frühjahr mit zeitweisen Sperrungen rechnen, wenn Schnee und Eis für glatte Straßen sorgen. Die beste Zeit für eine Motorradtour ist von Mai bis Oktober, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Sicht auf die Landschaft besonders klar ist. Im Hochsommer kann es in den tieferen Lagen recht warm werden, während das Passniveau angenehm frisch bleibt.

Historische Hintergründe
Historisch gesehen war der Col de Cabre über die Jahrhunderte einer der wichtigen Verkehrswege zwischen Provence und Dauphiné. Schon im Mittelalter wurde diese Verbindung genutzt, um Güter und Nachrichten zwischen den Regionen zu transportieren. Die heutige Passstraße wurde Ende des 19. Jahrhunderts ausgebaut, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden.

Geologie und Landschaft
Geologisch geprägt ist die Region um den Col de Cabre durch Kalk- und Sedimentgesteine, die für markante Felsformationen und steile, bewaldete Hänge sorgen. Die Landschaft ist abwechslungsreich: lichte Eichen- und Buchenwälder wechseln sich mit offenen Wiesen und schroffen Felsen ab. Immer wieder bieten sich weite Ausblicke ins Drôme-Tal oder auf die südlichen Ausläufer der Alpen.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine Tankstelle, diese finden sich aber in den nächstgelegenen Orten wie Luc-en-Diois oder Aspres-sur-Buëch. Kleine Cafés und Rastmöglichkeiten finden sich ebenfalls in diesen Dörfern. Entlang der Passstraße gibt es mehrere Parkbuchten, die sich als Fotostopp oder für eine kurze Pause eigenen. Es empfiehlt sich, vor der Befahrung ausreichend zu tanken und Proviant mitzunehmen.

Kosten / Gebühren
Für die Nutzung des Col de Cabre fallen keine Maut- oder Nutzungsgebühren an. Die Passstraße ist frei befahrbar, es entstehen lediglich individuelle Kosten für Benzin, Verpflegung oder eventuelle Übernachtungen entlang der Route.

Fazit
Der Col de Cabre bietet Motorradfahrern eine ideale Kombination aus angenehmer Streckenführung, schöner Natur und spannenden Ausblicken. Highlight sind die abwechslungsreiche Landschaft, die einsame und entspannte Atmosphäre abseits der Hauptstraßen sowie die durchgehend gute Asphaltqualität. Ein Insider-Tipp für alle, die die französischen Alpen abseits des Massentourismus erkunden möchten.