Lago di Cancano (Torri di Fraele)

Lage und Allgemeines
Die Höhenstraße zum Lago di Cancano, auch bekannt als Zufahrt zu den Torri di Fraele, liegt in den italienischen Alpen der Lombardei. Diese Strecke zählt zu den landschaftlich reizvollsten Panoramastraßen der Region und verbindet das Valtellina mit der abgeschiedenen Hochebene bei den historischen Fraele-Türmen sowie den Cancano-Stauseen. Auf knapp 1.934 Metern Höhe erwartet Motorradfahrer eine beeindruckende Kombination aus Natur, Geschichte und Fahrspaß.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße schlängelt sich ab Bormio in zahlreichen Kehren durch das enge, felsige Tal hinauf zu den berühmten Torri di Fraele und weiter zu den Cancano-Seen. Insgesamt gibt es etwa 18 eindrucksvolle, teils sehr enge Kehren, die das Herz jedes Kurvenliebhabers höherschlagen lassen. Zu Beginn ist die Strecke asphaltiert, im oberen Bereich wird sie jedoch stellenweise schmaler und es gibt auch Abschnitte mit festem Schotter – Reifenwahl und sichere Fahrtechnik sind Voraussetzung. Die Auffahrt wird auf der Denzel-Skala in der Regel mit Schwierigkeitsgrad 2 bis 3 bewertet und ist sowohl für erfahrene Tourenfahrer als auch sportlich ambitionierte Motorradfahrer gut machbar.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Befahrung liegt zwischen Juni und Oktober. Im Frühjahr und Spätherbst ist die Höhenstraße häufig aufgrund von Schnee oder Steinschlag gesperrt – Wintersperren sind keine Seltenheit und meist von den Witterungsbedingungen abhängig. Selbst im Hochsommer kann das Wetter hier überraschend wechselhaft sein: Frische Temperaturen und plötzlicher Nebel sind möglich. Entsprechende Kleidung und flexible Reiseplanung werden daher empfohlen.

Historische Hintergründe
Die Torri di Fraele sind zwei markante, mittelalterliche Wachtürme, die einst als Grenzbefestigung dienten. Die heutige Straße wurde zum Teil über alte Maultierpfade geführt, die bereits von Pilgern und Händlern benutzt wurden. Im 20. Jahrhundert erfolgte der Ausbau der Trasse im Zusammenhang mit dem Bau der Cancano-Stauseen zur Stromgewinnung – deshalb wurde die Strecke auch für Arbeitsfahrzeuge ertüchtigt.

Geologie und Landschaft
Motorradfahrer erwarten spektakuläre Ausblicke auf ein wildromantisches Alpenpanorama, geprägt von schroffen Felshängen, tiefen Wäldern und glitzernden Bergseen. Die Cancano-Stauseen und die alpine Hochebene wirken erstaunlich ursprünglich und eröffnen eine einzigartige Sicht auf den Nationalpark Stilfserjoch. Die geologischen Besonderheiten der Region zeigen sich in den zerklüfteten Felsformationen und Geröllhalden entlang der Strecke.

Infrastruktur
Tankmöglichkeiten gibt es direkt in Bormio am Beginn der Tour. Am Pass selbst sowie an den Seen befinden sich bewirtschaftete Hütten und Rastpunkte, insbesondere in den Sommermonaten. Empfehlenswert ist das Rifugio Val Fraele, das mit regionalen Köstlichkeiten zur Einkehr einlädt. Picknickplätze und Ausblicke entlang der Seen bieten sich zudem für eine gemütliche Pause an. Für Übernachtungen ist die nähere Umgebung von Bormio ideal ausgestattet.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung der Straßen zum Lago di Cancano und zu den Torri di Fraele ist in der Regel kostenlos. In der Hochsaison kann es allerdings bei hohem Verkehrsaufkommen oder besonderen Veranstaltungen zu temporären Zufahrtsbeschränkungen kommen. Parkmöglichkeiten entlang der Strecke oder an den Seen sind in der Regel gebührenfrei.

Fazit
Ein Highlight für Motorradfahrer: Herausfordernde Kehren, spektakuläre Berglandschaften, historische Bauwerke und der glitzernde Cancano-See sorgen für eine einmalige Motorradtour. Die Strecke vereint Abenteuer und Panorama auf perfekte Weise und ist ein Top-Tipp für Liebhaber alpiner Nebenrouten.