Mattertal (Grächen)

Lage und Allgemeines
Die Höhenstraße Mattertal in der Schweiz beginnt in der kleinen Ortschaft Grächen und führt auf rund 1.619 Metern Höhe inmitten der beeindruckenden Walliser Alpen durch das gleichnamige Tal. Diese Panoramastrecke verbindet reizvolle Bergdörfer und eröffnet atemberaubende Ausblicke auf das gesamte Mattertal, das sich tief in die Gebirgszüge eingeschnitten hat. Die Höhenstraße ist besonders beliebt bei Motorradfahrern, die entspannte Alpentouren abseits der großen Pässe bevorzugen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Route schlängelt sich in zahlreichen Kehren und langgezogenen Kurven am Berghang entlang, bietet aber überwiegend gute Asphaltqualität und ist größtenteils problemlos zu befahren. Durch ein paar enge Kurven und teilweise steilere Abschnitte ist eine grundsätzliche Fahrpraxis empfehlenswert. Nach der Denzel-Skala kann die Schwierigkeit mit 2–3 bewertet werden, was sie auch für ambitionierte Tourenfahrer interessant macht. Vorsicht gilt bei nassen oder schattigen Passagen, da hier gelegentlich mit Split oder Feuchtigkeit zu rechnen ist.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Strecke ist typischerweise von Mai bis Oktober schneefrei und befahrbar. In den Wintermonaten wird die Straße aufgrund von Schnee und Eis oftmals teilweise gesperrt oder überhaupt nicht geräumt. Die beste Reisezeit ist der Spätsommer, wenn die Alpenwiesen blühen und das milde Wetter für trockene Straßenverhältnisse sorgt. Im Hochsommer empfiehlt es sich, die Route am Vormittag oder späten Nachmittag zu befahren, um dem regen Ausflugsverkehr zu entgehen.

Historische Hintergründe
Die Höhenstraße entstand ursprünglich als Zufahrtsweg für die landwirtschaftlichen und touristischen Hochsiedlungen in der Region. Erst mit dem Aufschwung des Alpinismus und Wander-Tourismus im frühen 20. Jahrhundert gewann sie auch für Freizeit- und Ausflugsmobilität an Bedeutung, wurde dann stetig ausgebaut und immer besser erschlossen.

Geologie und Landschaft
Die Route verläuft durch eine imposante alpine Szenerie, geprägt von kristallinen Gesteinen und alten Moränen. Hoch über dem Tal beeindrucken schroffe Felswände, Alm-Wiesen und vereinzelt Lärchen- und Arvenwälder. Bei klarer Sicht bieten sich spektakuläre Ausblicke auf das berühmte Matterhorn sowie zahlreiche Viertausender und Gletscher im Süden des Tals.

Infrastruktur
Entlang der Strecke und in Grächen finden sich mehrere gepflegte Rastmöglichkeiten, darunter traditionelle Berghütten und Gasthäuser mit regionaler Küche. In Grächen selbst sind auch Tankstellen sowie kleinere Shops für Ausrüstung und Verpflegung vorhanden. Für längere Aufenthalte bieten sich Hotels, Bed & Breakfasts sowie Campingplätze im Dorf und der näheren Umgebung an.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung der Höhenstraße Mattertal fallen in der Regel keine gesonderten Mautgebühren an. Es besteht allerdings gelegentlich eine Parkgebühr auf speziell ausgezeichneten Panoramaparkplätzen und an beliebten Aussichtspunkten. Die allgemeine Nutzung der Straße ist für Motorradfahrer jedoch kostenlos.

Fazit
Die Mattertal-Höhenstraße bei Grächen bietet Motorradfahrern eine abwechslungsreiche, panoramareiche Tour durch die Walliser Alpen – abseits der großen Transitpässe, jedoch mit viel Charme, guter Infrastruktur und einzigartigen Ausblicken auf das Hochgebirge und das Matterhorn. Wer entspanntes Cruisen und echte Schweizer Bergluft genießen möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.