Mattertal (Täsch vor Zermatt)

Lage und Allgemeines
Die Höhenstraße durch das Mattertal, speziell der Abschnitt bei Täsch vor Zermatt, führt Motorradfahrer in das Herz des Wallis, eingebettet zwischen mächtigen Viertausendern der südlichen Schweizer Alpen. Die Straße ist die zentrale Zufahrtsroute in Richtung Zermatt, dem berühmten autofreien Bergsteiger- und Skiort mit Blick auf das Matterhorn. Auf etwa 1.449 Metern Höhe liefert sie eindrucksvolle Panoramablicke über das enge, steile Tal, das von der jungen Vispa durchflossen wird.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße folgt dem Verlauf des Mattertals und ist überwiegend asphaltiert, gut ausgebaut und zweispurig befahrbar. Die Fahrbahn ist teils kurvig, führt duch einige Tunnel und weist gelegentlich Steigungen von bis zu 10 % auf. Engere Serpentinen sind eher selten. Der Denzel-Wert liegt etwa bei 2, damit ist die Straße auch für erfahrene Anfänger geeignet, erfordert aber bei Regen oder Schnee erhöhte Aufmerksamkeit. Besonders an Wochenenden ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, insbesondere durch Zubringer nach Zermatt, zu rechnen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Strecke ist ganzjährig befahrbar, da sie eine wichtige Versorgungsader für Zermatt ist. Von Spätherbst bis Frühjahr ist jedoch mit Schnee, überfrierender Nässe und möglichem Splitt zu rechnen, was die Fahrt herausfordernder und stellenweise rutschig macht. Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und Oktober. Im Winter sorgt ein effizienter Winterdienst für größtmögliche Sicherheit, dennoch sind Winterreifen dringend angeraten.

Historische Hintergründe
Die Straße durch das Mattertal existiert in ihrer modernen Form seit den 1960er Jahren und wurde vor allem im Zuge des wachsenden Fremdenverkehrs von Zermatt ausgebaut. Ursprünglich war das Tal nur über Saumpfade zugänglich. Mit der Entwicklung des Tourismus, insbesondere durch das Matterhorn als Wahrzeichen, gewann die Straße strategische Bedeutung und wurde fortlaufend ausgebaut und modernisiert.

Geologie und Landschaft
Das Mattertal wird von steil aufragenden Gneis- und Granitflanken gesäumt und ist typisch für das Hochgebirge der Alpen. Mehrfach donnern Wasserfälle ins Tal. Die Straße verläuft überwiegend entlang der sonnenexponierten Westseite, wodurch herrliche Blicke sowohl auf alpine Wiesen als auch auf die Gletscherwelt am Talende möglich sind. Oberhalb von Täsch beginnt der landschaftlich besonders spektakuläre Bereich mit Fernsicht auf das unverwechselbare Matterhorn.

Infrastruktur
In Täsch befinden sich mehrere Tankstellen, Unterkünfte sowie zahlreiche Gastronomiebetriebe, vom Café bis zum gehobenen Restaurant. Motorradfahrer finden Parkmöglichkeiten, Werkstätten und Toiletten. Täsch ist zudem der zentrale Umsteigepunkt auf Bahn oder Shuttlebus nach Zermatt. Entlang der Straße selbst gibt es einige kleinere Rastplätze mit Panoramablick, jedoch keine klassischen Passhütten.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung der Straße bis Täsch ist gebührenfrei. Für Parken und den Stellplatz in Täsch fallen allerdings Gebühren an. Die Weiterfahrt nach Zermatt ist motorisierten Individualverkehr grundsätzlich nicht gestattet; hier ist ein Umstieg auf Bahn oder Park+Ride-Angebote erforderlich, die kostenpflichtig sind.

Fazit
Für Motorradfahrer bietet die Höhenstraße durch das Mattertal spektakuläre Ausblicke, gut ausgebaute Strecken und eine beeindruckende Alpenlandschaft. Highlights sind eindeutig die Fahrt im Schatten des Matterhorns, exzellente Straßenqualität und gute Infrastruktur in Täsch. Besonders im Frühling und Sommer wird die Tour zu einem echten Genuss.