Mautstraße Details

Sommeillerpass (Colle Sommeiller)

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Piemont
Höhe: 2995 m
Koordinaten: 45.13439, 6.844826
Straßenzustand: Geöffnet

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Sommeillerpass (italienisch: Colle Sommeiller) zählt zu den höchsten befahrbaren Alpenpässen Europas und verbindet die Region um Bardonecchia im Piemont mit den Ausläufern der französischen Alpen. Der Pass liegt auf beeindruckenden 2.995 Metern Höhe und zieht vor allem Abenteuerlustige und Offroad-Liebhaber an. Die unbefestigte Hochgebirgsstraße ist allerdings keine offizielle Grenzverbindung mehr, da ihr höchster Punkt heute eine Sackgasse ist.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt beginnt in Bardonecchia und führt über Rochemolles und zahlreiche Serpentinen ins Hochgebirge. Die Straße ist durchweg schmal und nicht asphaltiert, es dominieren grober Schotter, wechselnde Untergründe und teilweise tiefe Fahrspuren. Besonders die letzten Kilometer passieren steile Hänge und exponierte Passagen, teils mit großem Steinschlagrisiko. Die Offroad-Strecke erreicht je nach aktuellem Zustand den Schwierigkeitsgrad Denzel Stufe 3 bis 4, weswegen Erfahrung im Fahren auf losem Untergrund sowie nicht zu schweres Motorrad empfohlen werden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Sommeillerpass ist nur in den Sommermonaten zwischen Ende Juni und meistens spätestens Mitte September geöffnet. Der Rest des Jahres ist er durch Schnee- und Eisfelder unpassierbar. Auch im Sommer können Wetterkapriolen – etwa plötzliche Gewitter oder kalte Temperaturen – die Strecke unbefahrbar machen. Ideal sind stabile Schönwetterperioden, wobei selbst dann die Höhenluft mit kühlen Temperaturen aufwartet. Kurzfristige Sperrungen wegen Wartungsarbeiten oder Erdrutschen sind möglich.

Historische Hintergründe
Erbaut wurde die Passstraße in den 1960er Jahren für den geplanten Skibetrieb am Gletscher, der jedoch nie dauerhaften Erfolg hatte. Ursprünglich sollte die Route sogar als Zufahrt für die Wintersportregion dienen. Davon zeugen heute verlassene Gebäude und Überreste der einstigen Liftanlagen an der Passhöhe.

Geologie und Landschaft
Das Hochgebirge rund um den Sommeillerpass besticht durch eine wilde, karge Landschaft aus Felsen, Geröll und spärlichem Gras. Gletscherreste und bizarre Moränen prägen das Bild, während tiefe Täler und schroffe Berghänge einen grandiosen Weitblick bieten. Die Gegend ist ein Eldorado für Liebhaber spektakulärer Alpenpanoramen und hochalpiner Natur.

Infrastruktur
Verpflegungs- oder Einkehrmöglichkeiten gibt es an der Strecke selbst nicht, ebenso fehlen Tankstellen. Die letzte Tankmöglichkeit sowie Unterkünfte finden sich im Tal in Bardonecchia. Gelegentlich ist an Wochenenden der kleine Rifugio Scarfiotti (auf etwa 2.165 Metern) bewirtschaftet, dort kann man einfach einkehren oder sogar übernachten. Notfallvorsorge und Eigenverpflegung sollte für die Tour eingeplant werden.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Sommeillerpasses war in der Vergangenheit teilweise eine Maut für motorisierte Fahrzeuge zu entrichten, abhängig von Wochentag oder Veranstaltung. Viele Jahre wurde diese Maut jedoch nicht mehr regulär erhoben. Es empfiehlt sich, sich im Vorfeld über den aktuellen Stand zu informieren, insbesondere zu bestimmten Hochzeiten wie dem bekannten Stella Alpina Motorradtreffen.

Fazit
Der Sommeillerpass ist ein Geheimtipp für abenteuerlustige Motorradfahrer, die fahrerische Herausforderungen, hochalpine Natur und spektakuläre Ausblicke suchen. Highlights sind die hochalpine Schotterpiste, die eindrucksvolle Gletscherlandschaft und der fantastische Panoramablick auf knapp 3.000 Metern Höhe. Durch seine Abgeschiedenheit und den Offroad-Charakter bleibt dieser Pass ein eindrucksvolles Erlebnis abseits des Massentourismus.

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