Pogledalo

Lage und Allgemeines
Der Pogledalo-Pass liegt im zentralen Teil Kroatiens und verbindet die Gegend um Plitvička Jezera mit dem Hinterland. Mit einer Höhe von etwa 887 Metern ist diese wenig befahrene Strecke ein Geheimtipp für Motorradfahrer, die abseits der Hauptrouten die atemberaubende Natur Kroatiens erleben möchten. Die Umgebung ist ländlich geprägt, teils einsam und naturbelassen – perfekte Bedingungen für eine Motorradtour abseits des Massentourismus.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Pogledalo ist kurvenreich und spannend – eine Mischung aus Asphalt und teils naturbelassenen Abschnitten, bei gelegentlichen Ausbesserungen auch Schotter. Die Straße ist schmal, mit engen Kehren und teilweise steileren Passagen, die ein routiniertes Handling auf dem Motorrad erfordern. Die Denzel-Skala stuft den Pass aufgrund vereinzelter, schwierigerer Abschnitte zwischen 2 und 3 ein. Aufmerksamkeit ist insbesondere nach Regen gefragt, da der Untergrund stellenweise rutschig oder beschädigt sein kann.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Motorradtour über den Pogledalo-Pass sind die Monate Mai bis Oktober, wenn das Wetter mild und die Straßen frei von Schnee sind. Im Winter ist der Pass oft schwer oder gar nicht befahrbar, da Schnee und Eis schnell für gefährliche Bedingungen sorgen können. Im Frühjahr und Herbst muss man mit feuchter Fahrbahn und gelegentlichem Laub oder Geröll rechnen – gute Bereifung und angepasste Fahrweise sind dann ein Muss.

Historische Hintergründe
Der Pogledalo-Pass wurde ursprünglich als Verbindungsstraße zwischen den abgeschiedenen Dörfern genutzt und war Jahrzehnte lang wichtige Route für die Versorgung der Region. Die Geschichte der Gegend ist geprägt von den Wirren des 20. Jahrhunderts, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs und des Jugoslawienkriegs. Heute erinnern nur noch kleine Denkmäler am Wegesrand an die bewegte Vergangenheit, während der Pass von ruhiger Idylle geprägt ist.

Geologie und Landschaft
Die Route beginnt inmitten dichter Karstwälder und führt durch eine faszinierende, felsige Landschaft mit spektakulären Ausblicken auf die umliegenden Berge und Täler. Typisch für das Gebiet sind Kalkstein-Formationen und durch Erosion entstandene, bizarre Felsformationen. In den lichteren Bereichen entdeckt man saftige Wiesen, vielfältige Vegetation und immer wieder kleine, ursprüngliche Wasserläufe, die das Landschaftsbild abrunden.

Infrastruktur
Direkt am Pogledalo-Pass selbst herrscht eher eine dünne Infrastruktur. Tankstellen und größere Rastmöglichkeiten liegen meist in den Ortschaften am Passanfang bzw. -ende. Für eine typische Passüberquerung empfiehlt es sich, in den Ortschaften Otočac oder Korenica zu tanken und einzukaufen. Kleine Gaststätten, sogenannte Konobas, bieten lokale Spezialitäten und eine zünftige Rastmöglichkeit. Notfallversorgungen (wie Pannenhilfe) sind in der Region allerdings nur mit Handyempfang erreichbar – Vorbereitung ist ratsam.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Pogledalo-Passes fallen keine Maut- oder Nutzungsgebühren an. Die Strecke ist frei zugänglich, und auch Parken entlang der Straße ist kostenfrei möglich. Lediglich Ausgaben für Verpflegung, Benzin und eventuelle Übernachtungen in den umliegenden Orten sind einzuplanen.

Fazit
Der Pogledalo-Pass gehört zu den verborgenen Perlen Kroatiens: Kurvenreiche Strecke, lohnende Aussichten, ursprüngliche Natur, interessante Geschichte und kaum Verkehr. Für abenteuerlustige Motorradfahrer ein echter Geheimtipp abseits der bekannten Routen!