Ofenpass (Pass dal Fuorn)

Lage und Allgemeines
Der Ofenpass, auch Pass dal Fuorn genannt, liegt im Schweizer Kanton Graubünden und verbindet das Engadin mit dem Val Müstair. Mit einer Höhe von etwa 2.149 Metern ist er ein wichtiger Alpenübergang, besonders für Motorradfahrer, die die alpine Landschaft abseits der bekannteren Pässe erleben wollen. Der Pass führt durch das Herz des Schweizer Nationalparks und bietet somit ein außergewöhnliches Naturerlebnis.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die asphaltierte Strecke ist gut ausgebaut und weist zahlreiche langgezogene Kurven sowie einige Serpentinen auf. Die Auffahrt von Zernez ist eher fließend, wohingegen das Teilstück in Richtung Tschierv mit steileren Abschnitten und engeren Kehren überzeugt. Die Denzel-Skala bewertet den Ofenpass mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad (ca. 2–3), was ihn auch für weniger erfahrene Motorradfahrer recht gut befahrbar macht, solange Konzentration und Fahrvermögen stimmen. Das Verkehrsaufkommen ist in der Hochsaison mäßig, weshalb entspanntes Fahren meist möglich ist.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist in der Regel von Mai bis Oktober geöffnet, eine Wintersperre gibt es bei starken Schneefällen. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer ist von Juni bis September, wenn die Straßen schneefrei sind und die Temperaturen angenehm bleiben. Im Frühling und Spätherbst muss jederzeit mit plötzlichen Wetterumschwüngen und überraschendem Schneefall gerechnet werden. Nebel und wechselnde Sichtverhältnisse sind in den Morgen- und Abendstunden keine Seltenheit.

Historische Hintergründe
Der Ofenpass war bereits in der Römerzeit eine wichtige Handelsroute, diente im Mittelalter als Verkehrsweg und wurde später zum modernen Passausbau genutzt. Heute verbindet er traditionell romanischsprachige Gebiete und spielt eine entscheidende Rolle als Zufahrt zum einzigen Nationalpark der Schweiz.

Geologie und Landschaft
Charakteristisch für den Ofenpass ist die wildromantische Landschaft aus Felsen, Lärchen- und Arvenwäldern sowie alpinen Matten. Einzigartig ist die durchlässige Dolomitgesteinsformation, die das Wasser tief ins Gestein sickern lässt und eine teils karge, aber faszinierende Flora und Fauna hervorgebracht hat. Besonders beeindruckend ist die Durchfahrt durch den Schweizer Nationalpark, der einen unberührten Lebensraum für viele Tierarten bietet.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße finden sich verschiedene Rastmöglichkeiten, unter anderem das Hotel und Restaurant am Scheitelpunkt des Passes, wo sich eine Pause mit Panoramablick lohnt. In Zernez und Tschierv sind Tankstellen sowie weitere Gasthäuser vorhanden. Die Straße ist regelmäßig gewartet und die Sicherheit für Motorradfahrer ist insgesamt hoch.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Ofenpasses ist für Motorräder kostenfrei. Es entstehen keine Maut- oder Passgebühren, es sei denn, man benutzt die Schweizer Autobahnen, für die eine Vignette verpflichtend ist. Parkmöglichkeiten an Raststätten oder am Pass sind teilweise gebührenpflichtig.

Fazit
Der Ofenpass begeistert Motorradfahrer durch seine abwechslungsreiche Streckenführung, die spektakulären Ausblicke im Nationalpark und die gute Infrastruktur. Zu den Highlights gehören die Passstraße selbst, die Nähe zur Natur und die vergleichsweise geringe Verkehrsdichte in einer der landschaftlich schönsten Regionen Graubündens.