Nufenenpass (Passo della Novena)

Lage und Allgemeines
Der Nufenenpass (italienisch: Passo della Novena) gehört mit rund 2.478 Metern zu den höchsten befahrbaren Alpenpässen der Schweiz. Er verbindet das Kanton Wallis mit dem Tessin und gilt als wichtige Verbindung zwischen dem Rhonetal und der Leventina. Besonders Motorradfahrer schätzen die eindrucksvolle Kulisse und die abwechslungsreiche Strecke, die bei schönem Wetter ein spektakuläres Panorama auf die umliegenden Gipfel bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße zeichnet sich durch zahlreiche Kehren, steile Anstiege und aussichtsreiche Geraden aus. Die westliche Seite startet bei Ulrichen im Wallis und schlängelt sich in engen Kehren nach oben, während die Straße auf der Tessiner Seite etwas flüssiger verläuft. Motorräder profitieren hier von griffigem Asphalt und relativ breiten Fahrbahnen, was die Fahrt auch für weniger erfahrene Piloten attraktiv macht. Im Denzel-Bewertungssystem liegt der Nufenenpass üblicherweise bei 3 bis 3-4 – damit ist die Strecke zwar anspruchsvoll, aber bei aufmerksamer Fahrweise gut beherrschbar.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Nufenenpass ist in der Regel von Mitte Juni bis etwa Anfang Oktober geöffnet, außerhalb dieser Zeit herrscht Wintersperre. Selbst im Frühsommer und Herbst ist mit plötzlichen Wetterumschwüngen, Nebel oder sogar Schneeresten zu rechnen – eine angepasste Fahrweise ist daher unerlässlich. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer sind die Sommermonate Juli und August, wenn die Temperaturen meist angenehm und die Fahrbahn schneefrei ist.

Historische Hintergründe
Im Vergleich zu anderen Schweizer Alpenpässen ist der Nufenenpass relativ jung: Die Straße wurde erst 1969 für den öffentlichen Verkehr eröffnet. Ursprünglich diente sie als Baupiste für das Kraftwerk Ronco. Heute ist der Nufenen eine bedeutende Verkehrsader und ein beliebter Ausflugsort, auch dank seiner strategischen Lage zwischen den Sprachregionen.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Nufenenpasses ist von mächtigen Gletschern, markanten Berggipfeln und alpinen Hochmooren geprägt. Granit- und Gneishänge säumen die Straße, während blühende Alpenwiesen im Sommer einen farbenfrohen Kontrast bieten. Vom Passgipfel aus bieten sich beeindruckende Ausblicke auf die Berge des Gotthardmassivs – bei klarer Sicht reicht der Blick bis zum Finsteraarhorn.

Infrastruktur
Direkt am höchsten Punkt der Passstraße befindet sich ein beliebtes Gasthaus, das sich als Treffpunkt für Motorradfahrer etabliert hat. Hier können Speisen, Getränke und kleine Snacks erworben werden. Tankstellen gibt es im näheren Umfeld nicht direkt am Pass, sondern in den Ortschaften Ulrichen oder Airolo. Parkmöglichkeiten stehen am Pass zur Verfügung, größere Rastplätze sind jedoch selten.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Nufenenpasses wird keine Maut oder spezielle Gebühr verlangt. Lediglich eine gültige Zulassung für das Motorrad und die Straßenverkehrsvorschriften der Schweiz sind zu beachten. Wer den Pass als Verbindung zwischen Wallis und Tessin nutzt, kann dies kostenfrei tun.

Fazit
Der Nufenenpass überzeugt Motorradfahrer mit einem gelungenen Mix aus kurvenreicher Straße, atemberaubendem Alpenpanorama und alpiner Hochgebirgslandschaft. Als einer der höchsten, aber gut ausgebauten Asphaltpässe der Schweiz ist er ein echtes Highlight der Alpenrouten – sowohl für Tourenanfänger als auch für erfahrene Biker!