Col de la Samblue

Lage und Allgemeines
Der Col de la Samblue liegt in den südlichen französischen Alpen, genauer im Département Hautes-Alpes, in unmittelbarer Nähe zum Parc naturel régional du Vercors. Mit einer Höhe von etwa 1.474 Metern ist er ein echter Geheimtipp abseits der großen Passstraßen. Die Umgebung ist ländlich geprägt und bietet ein authentisches Alpen-Erlebnis – weit weg von touristischen Massen. Besonders für Motorradfahrer, die das Abenteuer suchen und Einsamkeit schätzen, ist der Col de la Samblue ein reizvolles Ziel.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Route über den Pass ist überwiegend schmal, oft nur geschottert, und windet sich etliche Kilometer durch dichte Wälder und offene Hochalmen. Die Auffahrt verlangt aufgrund von Steilstücken, teils losem Untergrund und engen Kehren fahrerisches Können und ein geländefähiges Motorrad – nicht umsonst wird der Schwierigkeitsgrad nach Denzel zwischen SG 2 und 3 (mäßig schwierig) eingestuft. Unerfahrene Fahrer sollten den Col de la Samblue nur mit Vorsicht befahren.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für eine Befahrung ist gewöhnlich von Juni bis Oktober. Außerhalb dieser Monate ist mit Schnee, Nässe und Rutschgefahr zu rechnen, teilweise kann der Pass im Winter komplett gesperrt sein. Selbst im Sommer können Wetterumschwünge, Nebel oder Kälteeinbrüche möglich sein, daher empfiehlt sich stets die aktuelle Wettersituation zu prüfen. Im Winter und Frühjahr liegt oft noch Schnee auf den schattigen Passagen.

Historische Hintergründe
Historisch spielte der Col de la Samblue keine große Rolle im Vergleich zu den bekannten Alpenpässen. Er diente vor allem als lokaler Übergang für Viehtrieb und Wanderer zwischen den abgelegenen Dörfern. Die ursprüngliche Streckenführung wurde in erster Linie für landwirtschaftliche Zwecke genutzt und ist dementsprechend wenig ausgebaut, was den heutigen Reiz für Abenteurer und Motorradfahrer ausmacht.

Geologie und Landschaft
Geologisch beeindruckt die Region durch abwechslungsreiche Kalkfelsen und Schieferformationen, typisch für den Alpenbogen. Dichter Bergwald wechselt sich mit offenen Weiden und weiten Ausblicken auf das imposante Massiv des Vercors und die Südalpen ab. Die Landschaft ist ursprünglich und wenig verbaut, die Natur zeigt sich hier in beeindruckender Ursprünglichkeit – mit etwas Glück kann man Wildtiere wie Gämsen beobachten.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine nennenswerten Einkehrmöglichkeiten oder Tankstellen. Rastplätze sind nicht ausgewiesen, jedoch bieten sich an den offenen Almflächen gute Gelegenheiten für eine kurze Pause im eigenen Tempo. Die nächsten Ortschaften mit infrastrukturellen Angeboten sind Mens und Clelles, jeweils einige Kilometer entfernt. Vor der Auffahrt sollte man ein vollgetanktes Motorrad sowie ausreichend Proviant und Wasser an Bord haben.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de la Samblue ist kostenfrei. Es fallen keine Maut- oder Straßenbenutzungsgebühren an. Die Straße ist öffentlich zugänglich, es bestehen keine Beschränkungen für Motorradfahrer außerhalb der Wintersperre.

Fazit
Der Col de la Samblue begeistert durch seine landschaftliche Ursprünglichkeit, die einsame Streckenführung und die fahrerische Herausforderung auf teils unbefestigtem Untergrund. Wer abseits der gängigen Routen ein echtes Abenteuer sucht, wird am Col de la Samblue unvergessliche Momente und eindrucksvolle Alpenpanoramen erleben.