Faschinajoch

Lage und Allgemeines
Das Faschinajoch liegt in Vorarlberg im westlichen Österreich und verbindet das Große Walsertal mit dem Bregenzerwald. Mit einer Höhe von circa 1.486 Metern bietet dieser Bergpass eindrucksvolle Alpenpanoramen und ist bei Motorradfahrern aufgrund seiner abwechslungsreichen Strecke und der natürlichen Umgebung sehr beliebt. Die Passstraße ist asphaltiert und führt durch eine einzigartige Kulisse aus bewaldeten Hängen, Almen und steilen Felswänden.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Zufahrt zum Faschinajoch erfolgt meist von Thüringerberg oder Damüls aus. Die Straße ist gut ausgebaut, weist aber einige enge Kurven, Kehren und steile Abschnitte auf. Vor allem auf der Nordseite sind mehrere Kehren zu meistern, die die Strecke auch für erfahrene Motorradfahrer interessant machen. Die Denzel-Skala bewertet den Schwierigkeitsgrad des Faschinajochs üblicherweise mit 2 bis 2-3 (von maximal 5), da kein Extremprofil, aber stellenweise dennoch erhöhte Aufmerksamkeit gefordert ist.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Motorradtour über das Faschinajoch ist zwischen Mai und Oktober. Während der Wintermonate ist der Pass aufgrund von Schneefällen und Lawinengefahr in der Regel gesperrt. Auch im Spätfrühling oder Herbst kann es manchmal zu kurzfristigen Sperrungen kommen – vorherige Informationsbeschaffung ist also ratsam. Das Wetter ist im Sommer angenehm, aber auch dann ist in den höheren Lagen plötzlicher Nebel oder Regen möglich.

Historische Hintergründe
Das Faschinajoch ist ein alter Übergang zwischen den Talschaften und historisch vor allem als Handels- und Verkehrsweg von Bedeutung. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die einstige Saumpfadroute zu einer asphaltierten Straße ausgebaut, um die Verbindung von Bludenz und dem Bregenzerwald auch für den modernen Verkehr zu gewährleisten. Der Name „Faschina“ stammt vermutlich aus dem romanischen Sprachraum und bedeutet so viel wie „Bündel“ oder „Faschine“.

Geologie und Landschaft
Das Faschinajoch liegt in einem geologisch abwechslungsreichen Gebiet der Nördlichen Kalkalpen. Die Landschaft ist geprägt von saftigen Almwiesen, felsigen Steilhängen und teils spektakulären Kalkformationen. Im Sommer reisen viele Motorradfahrer auch wegen der reichen Flora, darunter seltene Alpenblumen, und der ausgezeichneten Fernsicht an. Östlich des Passes sind die Gesteinsformationen des Walserkamms zu erkennen, ein besonderes Naturschauspiel.

Infrastruktur
Direkt auf dem Pass befindet sich das Bergrestaurant „Faschina“ mit großem Parkplatz – ein beliebter Zwischenstopp für Motorradfahrer. In der näheren Umgebung gibt es zudem mehrere bewirtschaftete Almen und Gasthöfe, besonders im Talort Fontanella sowie in Damüls. Tankstellen sind in Faschina selbst nicht vorhanden, aber in den nahegelegenen Orten wie Raggal und Thüringen anzutreffen. Die Straße ist gut gewartet und regelmäßig befahrbar.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Faschinajochs ist gebührenfrei. Es gelten die allgemeinen Verkehrsregeln Österreichs; für Motorräder gibt es keine gesonderten Maut- oder Passgebühren auf dieser Strecke. Letztlich ist lediglich der eigene Kraftstoffbedarf sowie ggf. eine kleine Gebühr für das Parken am Pass zu berücksichtigen.

Fazit
Das Faschinajoch überzeugt Motorradfahrer mit gut ausgebauten, kurvenreichen Straßen, herrlicher Alpenkulisse, gepflegter Infrastruktur und einer kostenlosen Befahrung. Die Mischung aus Fahrspaß, landschaftlicher Schönheit und typisch alpinem Flair macht diesen Pass zu einem Highlight der Region Vorarlberg.