Leuner Burg

Lage und Allgemeines
Der Bergpass „Leuner Burg“ liegt im hessischen Teil des Taunus nahe der Stadt Leun und bietet mit rund 305 Metern Höhe eine reizvolle Strecke für Motorradfahrer durch eine typische Mittelgebirgslandschaft. Die Region ist bekannt für ihre vielfältige Natur, die harmonisch mit kleinen Ortschaften und dichten Mischwäldern verwoben ist. Obwohl der Pass nicht zu den höchsten oder bekanntesten in Deutschland zählt, überzeugt er vor allem mit seinem ursprünglichen Charme und ruhigen Streckenverläufen abseits vielbefahrener Touristenrouten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straßenführung am Leuner Burg-Pass ist überwiegend kurvenreich mit einigen engen Kehren, die Aufmerksamkeit und etwas Fahrpraxis erfordern – vor allem bei feuchtem Laub oder Regen. Die Steigung bleibt moderat, doch gerade für sportliche Motorradfahrer bietet die Kombination aus engen Kurven und großzügigeren Schwüngen einen schönen Mix. Die Asphaltqualität ist durchwachsen, teils erneuert, teils aber auch etwas ausgefahren, weshalb eine vorausschauende Fahrweise ratsam ist. Nach Denzel-Skala liegt die Schwierigkeit bei etwa Stufe 2, was einer leichten bis mittelschweren Anforderung entspricht.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Am lohnendsten ist die Fahrt über den Pass von April bis Oktober, wenn die Straßen schnee- und eisfrei sind und die Natur im vollen Grün steht. Offizielle Wintersperren sind selten, es kann aber im Winter und Frühjahr zu vorübergehenden Sperrungen oder gefährlichen Straßenverhältnissen durch Schnee, Laub oder Nässe kommen. Im Frühjahr und Herbst empfiehlt sich eine witterungsangepasste Ausrüstung, da Nebel und feuchter Untergrund keine Seltenheit sind.

Historische Hintergründe
Der Pass hat seinen Namen von der nahegelegenen „Burgruine Leun“, deren Anfänge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Ursprünglich diente die Strecke als Landweg zur Verbindung der umliegenden Dörfer und zur Kontrolle des Lahntals. Heute erinnert die Burg nur noch als Ruine an bewegte Zeiten und bietet einen geschichtsträchtigen Stopp auf der Motorradtour.

Geologie und Landschaft
Die Region um den Leuner Burg-Pass ist geprägt durch die typischen Gesteinsschichten des Taunus, überwiegend Quarzit und Schiefer. An den Straßenrändern wechseln sich dichte Wälder mit offenen Wiesen ab, immer wieder bieten sich kleine Aussichtspunkte auf das malerische Lahntal, die sanften Taunus-Erhebungen und gelegentlich auf alte Trockenmauern. Die Mischung aus sanften Hügeln und urigen Waldbeständen sorgt für ein besonders abwechslungsreiches Fahrerlebnis.

Infrastruktur
Größere Rastmöglichkeiten und klassische Einkehrpunkte finden sich im nahen Leun selbst oder in den angrenzenden Orten. Kleine Cafés und Gasthöfe laden zur Einkehr, Tankstellen befinden sich in Leun und den umliegenden Gemeinden. Direkt am Pass existiert keine ausgebaute Infrastruktur, weshalb eine gewisse Selbstversorgung ratsam ist. Der Pass ist jedoch gut erreichbar und in das regionale Straßennetz eingebunden.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Leuner Burg-Passes fallen keine Mautgebühren oder spezielle Durchfahrtskosten an. Die Nutzung ist kostenfrei, es gibt auch keine Parkgebühren für Pausen am Straßenrand oder an den wenigen Haltemöglichkeiten. Eventuell entstehen Kosten nur durch den Besuch örtlicher Gastronomiebetriebe.

Fazit
Der Leuner Burg-Pass besticht mit seiner abwechslungsreichen Streckenführung, geringen Schwierigkeit, historischer Nähe zur Burgruine und der typisch-taunusischen Landschaft. Besonders reizvoll ist der Pass für Motorradfahrer, die Ruhe, Natur und regionale Geschichte abseits des Massentourismus erleben wollen.