Kapela

Lage und Allgemeines
Der Kapela-Pass verbindet das kroatische Binnenland mit der Adriaküste und liegt im Gebirgszug Gorski kotar, nordwestlich von Ogulin. Mit einer Höhe von etwa 888 Metern bietet er eine reizvolle Fahrt durch eine der grünsten und bewaldetsten Regionen Kroatiens. Motorradfahrer erwartet eine kurvenreiche Verbindung, die vor allem landschaftlich zu den schönsten Routen des Landes zählt.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Kapela-Pass (heute meist auf der alten Staatsstraße D42/23, parallel zur modernen Tunnelstrecke) ist asphaltiert und ausreichend breit. Die Strecke zeichnet sich durch zahlreiche Kurven sowie etliche steile Abschnitte aus, bleibt dabei jedoch gut fahrbar. Sie verlangt Aufmerksamkeit, insbesondere bei Nässe oder starkem Verkehr. Laut Denzel-Alpenstraßen-Skala bewegt sich der Pass im Bereich Schwierigkeitsgrad 2–3: Für geübte Fahrer komfortabel, für Einsteiger bietet sie ein ideales Trainingsgelände in sicherer Umgebung.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober, da der Pass im Winter häufig gesperrt oder nur mit spezieller Ausrüstung befahrbar ist. Frühjahr und Herbst bieten besonders klare Sicht und wenig Verkehr, während die Temperaturen im Hochsommer angenehm bleiben. Das Wetter in den Bergen kann jedoch schnell umschlagen; Regen, Nebel und plötzlich kühle Luft sind keine Seltenheit.

Historische Hintergründe
Der Kapela-Pass war jahrhundertelang eine wichtige Verbindung von Karlovac Richtung Küste und diente früher als Teil der alten Handels- und Postroute durch das gebirgige Hinterland. Auch in den verschiedenen Kriegszeiten spielte er eine entscheidende Rolle für Truppen- und Warenbewegungen. Mit der Eröffnung des Basistunnels in den 2000er Jahren verlagerte sich der Großteil des Verkehrs, womit die Passstraße besonders bei Motorradfahrern und Naturliebhabern an Attraktivität gewann.

Geologie und Landschaft
Der Pass schneidet sich durch den verkarsteten Kalksteinzug des Gorski kotar. Die Landschaft ist geprägt von dichten Buchen-, Tannen- und Fichtenwäldern, mit Blick auf malerische Bergwiesen und urtümliche Karsterscheinungen. Wer Glück hat, entdeckt Wildtiere wie Hirsche oder Adler, oder genießt einfach die unberührte, teils mystisch anmutende Natur abseits des Massentourismus.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es nur wenige Rast- oder Einkehrmöglichkeiten – empfehlenswert ist das Planen einer Pause in den Orten Ogulin oder Mrkopalj, wo Tankstellen und Restaurants zu finden sind. Eine direkte Tankmöglichkeit am Pass existiert nicht. Die Straße ist jedoch gut instand gehalten, und bei Notfällen bietet der Pass eine ausreichende Beschilderung sowie Mobilfunkempfang.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Kapela-Passes fallen keine Maut- oder Straßennutzungsgebühren an. Die Straße ist für Motorräder und PKW kostenlos zugänglich, abgesehen von etwaigen Kosten für Verpflegung oder Unterkunft in den umliegenden Orten.

Fazit
Motorradfahrer erwartet auf dem Kapela-Pass eine abwechslungsreiche, wenig befahrene Strecke durch beeindruckende Wälder, mit packenden Kurven und herrlichen Ausblicken. Besonderes Highlight sind die Ursprünglichkeit der Natur und die historische Bedeutung als alte Verkehrsader – ein lohnenswertes Ziel für alle, die Kroatien abseits der Küstenstraßen genießen möchten.