Bergpass Details

Mjoafjardarheidi


Bergpässe-Karte
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Details

Land: Island
Region: Austurland
Höhe: 565 m
Schwierigkeitsgrad: 3  
Koordinaten: 65.1646, -14.1414
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Mjóafjarðarheiði ist ein abgelegener, naturbelassener Bergpass im Osten Islands und verbindet die schmale Küstenregion des Mjóifjörður mit den belebteren Gebieten um Egilsstaðir. Der Pass liegt auf etwa 565 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und ist ein echtes Ziel für Motorradreisende, die das Besondere suchen. Fernab der üblichen Touristenrouten bietet der Mjóafjarðarheiði ein authentisches Islanderlebnis mit beeindruckender Einsamkeit und rauer Wildnis.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße, meist als F-Road ausgeschildert (Fjarðarheiði, F-953), ist einspurig, unbefestigt und weist teilweise groben Schotter, Schlaglöcher sowie steilere Anstiege und enge Kurven auf. Für Straßenmotorräder ist sie weniger geeignet; ein Enduro- oder Adventure-Bike mit genügend Bodenfreiheit empfiehlt sich. Nach Denzel-Skala erreicht die Strecke einen Schwierigkeitsgrad von etwa **4**, mit Passagen, die je nach Wetter anspruchsvoller werden können. Die Sicht auf die zerklüftete Fjordlandschaft und zahlreiche Wasserfälle entschädigt jedoch für alle Mühen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Mjóafjarðarheiði ist nur während des isländischen Sommers – meist von Mitte Juni bis September – befahrbar. Im Rest des Jahres ist der Pass wegen tiefen Schnees und häufiger Lawinengefahr gesperrt. Aufgrund des rauen Wetters und plötzlicher Wetterwechsel sollten Motorradfahrer auch in der Saison stets warme, wasserdichte Ausrüstung mitführen. Die beste Zeit für eine sichere, schneefreie Überquerung ist von Juli bis Anfang September.

Historische Hintergründe
Der Pass war früher eine der wenigen Verbindungen zwischen der abgelegenen Mjóifjörður-Region und dem Landesinneren. Seine Nutzung reicht bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück, als Fischer und Bauern die entbehrungsreiche Strecke auf sich nahmen, um Handel zu treiben. Auch heute noch prägt die Abgeschiedenheit das Leben vor Ort – der Pass ist Symbol für Durchhaltevermögen und Gemeinschaft in einer der unwirtlichsten Regionen Islands.

Geologie und Landschaft
Typisch für die Region sind vulkanische Formationen, Gletscherflüsse und steile Berghänge, die teils von grünen Moosteppichen bedeckt und teils karg sind. Die Passhöhe bietet weite Ausblicke über das Tal und bei gutem Wetter bis hinunter zum Ozean. Auf dem Weg sorgen zahlreiche Wasserfälle, enge Schluchten und sprudelnde Bäche für landschaftliche Highlights. Im Frühling und Sommer blühen hier seltene alpine Pflanzen.

Infrastruktur
Rast- oder Einkehrmöglichkeiten direkt am Pass gibt es nicht. Die nächste Tankstelle und einfache Versorgung findet man in Egilsstaðir, etwa eine halbe Fahrstunde entfernt. In Mjóifjörður ist die Infrastruktur ebenfalls minimal: ein kleiner Gasthof und gelegentlich ein Café während der Sommersaison. Unbedingt tanken und Proviant vorher in Egilsstaðir auffüllen!

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Mjóafjarðarheiði ist kostenlos; für Motorräder fallen keine Straßengebühren oder Maut an. Wer mit einem geliehenen Motorrad unterwegs ist, sollte sicherstellen, dass F-Roads laut Mietvertrag befahren werden dürfen, da dies nicht immer gestattet ist.

Fazit
Der Mjóafjarðarheiði besticht durch die Kombination aus wilder, ursprünglicher Natur, abenteuerlicher Streckenführung und beeindruckender Abgeschiedenheit. Höhepunkte sind die einsame Fjordlandschaft, zahlreiche Wasserfälle und die herausfordernde Piste, die das echte Island-Erlebnis für Offroad-affine Motorradreisen bietet.

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