Breiddalsheidi

Lage und Allgemeines
Der Breiddalsheidi ist ein Hochlandpass im Osten Islands und verbindet die Küstenstädte Breiðdalsvík im Osten mit Egilsstaðir im Norden. Er liegt auf etwa 480 Metern Höhe und ist ein markanter Streckenteil der isländischen Nationalstraße 1, auch bekannt als der berühmte "Ringstraße". Für Motorradfahrer bietet der Pass einen besonderen landschaftlichen Reiz durch seine abgelegene Lage und die typische Weite der isländischen Tundra.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Breiddalsheidi ist gut ausgebaut, jedoch in Teilen schmal und selten befahren. In Kurven können Schotterabschnitte und wellige Teilstücke auftreten, besonders nach starken Regenfällen. Die Steigung ist moderat und die meisten Motorräder bewältigen den Pass problemlos. Nach der Bewertung des Alpenmotorradführers Denzel entspricht der Breiddalsheidi etwa dem Schwierigkeitsgrad "SG 2-3" (leicht bis mäßig schwierig), was ihn sowohl für weniger geübte als auch für erfahrene Fahrer interessant macht. Dennoch sind Aufmerksamkeit und angepasste Geschwindigkeit ratsam, vor allem bei wechselnden Wetterbedingungen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist in den Sommermonaten, von ca. Ende Mai bis Anfang Oktober, meist problemlos befahrbar. Im Winter sowie in den Übergangszeiten kann es aufgrund starker Schneefälle und Vereisung zu Sperrungen kommen. Plötzliche Wetterumschwünge, Nebel und starke Winde sind auch im Sommer möglich. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer ist von Ende Juni bis Anfang September, wenn die Straßen erfahrungsgemäß frei und die Tageslängen lang sind.

Historische Hintergründe
Die Passroute wurde schon früh als Verbindung zwischen den Fjorden und dem isländischen Hochland genutzt, da sie eine der wenigen befahrbaren Routen durch die Ostfjorde darstellte. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Weg zur befestigten Straße ausgebaut, was Handel und Tourismus in der Region erleichterte.

Geologie und Landschaft
Motorradfahrer erwartet eine faszinierende Vulkanlandschaft mit weiten Ebenen, rauen Lavafeldern und sanft geschwungenen Hügeln, durchsetzt mit klaren Bächen und Moosteppichen. Je nach Wetter und Jahreszeit wirken die Farben der Landschaft fast surreal. Die Gegend zeigt eindrucksvoll die geologische Aktivität Islands, mit Tuffsteinformationen und basaltischen Gesteinen.

Infrastruktur
Entlang des Passes gibt es keine Raststätten oder Tankstellen direkt an der Strecke. Es empfiehlt sich daher, in Breiðdalsvík oder Egilsstaðir zu tanken und Proviant mitzunehmen. Gelegentlich finden sich kleine Parkplätze für Fotostopps, jedoch sind gastronomische Einrichtungen erst in den Ortschaften am Passende verfügbar.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Breiddalsheidi ist kostenfrei. Es gibt keine Mautstellen oder Gebühren, auch für Motorräder nicht. Island verlangt lediglich Maut für einige wenige Tunnel und Brücken, die jedoch auf dieser Strecke keine Rolle spielen.

Fazit
Der Breiddalsheidi bietet Motorradfahrern eine abwechslungsreiche, landschaftlich spektakuläre Strecke durch die isländische Wildnis. Highlights sind die kontrastreiche Geologie, die einsame Weite, die (meist) gute Asphaltierung und das authentische Hochlandgefühl. Wer Ruhe, Natur und fahrerische Abwechslung sucht, wird hier fündig.