Bergpass Details

Kerlingarhraun


Bergpässe-Karte
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Details

Land: Island
Region: Norðurland eystra
Höhe: 172 m
Schwierigkeitsgrad: 1  
Koordinaten: 66.2762, -16.1544
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Kerlingarhraun-Pass befindet sich im Norden Islands, im Übergangsbereich zwischen der rauen Halbinsel Melrakkaslétta und der Küstenregion unweit der Stadt Húsavík. Die Passhöhe liegt auf etwa 172 Metern, eingebettet zwischen Lavafeldern und weitläufigen, moosbewachsenen Ebenen. Für Motorradfahrer bietet der Pass einen echten Geheimtipp abseits der typischen Island-Routen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Kerlingarhraun-Pass besteht größtenteils aus unbefestigten Schotter- und Naturstraßen, die teilweise grobe Steinpassagen und kleinere Furten aufweisen. Gerade nach Regen oder Schneeschmelze kann die Route sehr anspruchsvoll sein. Der Pass selbst ist mit einer Denzel Wertung von ca. 2-3 zu klassifizieren: technisch vorhanden, aber für geübte Fahrer mit Adventure- oder Enduromotorrädern gut fahrbar. Überraschende Schlaglöcher, loser Untergrund und gelegentliche enge Kurven erfordern permanente Aufmerksamkeit.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Kerlingarhraun-Pass liegt zwischen Mitte Juni und Ende September. Außerhalb dieser Zeit ist der Pass meist wegen Schneefalls oder unpassierbarer Strecken für motorisierte Fahrzeuge gesperrt. Selbst im Sommer kann Nebel, starker Wind oder plötzlich einsetzender Regen die Sicht und Streckenbeschaffenheit erschweren. Ein frühzeitiger Wettercheck ist vor jeder Fahrt Pflicht.

Historische Hintergründe
Historisch war der Kerlingarhraun-Pass eine der wenigen Querungsmöglichkeiten für Bauern und Reiter, die von den Küstengebieten ins Landesinnere reisen mussten. Der Name verweist auf die Sage einer „Kerling“ (isländisch für „alte Frau“ oder „Trollfrau“), die angeblich in den umliegenden Lavaformationen versteinert wurde. Menschliche Spuren älterer Wegmarkierungen sind heute kaum noch sichtbar.

Geologie und Landschaft
Kerlingarhraun ist ein typisches Beispiel für isländische Lavafelder: Bizarre, von Flechten überwachsene Gesteinsformationen prägen das Bild, durchzogen von vereinzelten Moosinseln und kleinen Birkenhainen. Die freie Sicht bis zum Horizont und gelegentliche Basaltformationen machen den Pass landschaftlich reizvoll und einzigartig. Besonders Motorradfahrer werden die Vielseitigkeit der isländischen Naturkulisse genießen.

Infrastruktur
Entlang der Strecke gibt es keinerlei bewirtschaftete Rastplätze oder Tankstellen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bereits in Húsavík oder einer der umliegenden Ortschaften zu tanken und Proviant mitzunehmen. Vereinzelt laden Picknickplätze mit spektakulärer Aussicht zum Verweilen ein – windgeschützt ist es dort allerdings selten. Übernachtungsmöglichkeiten finden sich erst wieder einige Kilometer entfernt in Richtung Húsavík oder Ásbyrgi.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Kerlingarhraun-Passes ist kostenlos. Es werden keine Maut- oder Eintrittsgebühren erhoben. Allerdings ist zu beachten, dass nur geländetaugliche Motorräder die Strecke gefahrlos bewältigen können – Mietmotorräder sind meist entsprechend versichert, eine zusätzliche Equipmentmiete für kleine Reparaturen und Notfälle wird empfohlen.

Fazit
Der Kerlingarhraun-Pass begeistert Motorradfahrer mit einer einzigartigen Mischung aus herausfordernder Strecke, spektakulärer Lavafeld-Landschaft und isländischer Ursprünglichkeit. Wer Einsamkeit, Natur und Offroad-Abenteuer sucht, findet hier eine selten befahrene und authentische Route mit weitem Blick über Islands Norden.


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