Klettshals

Lage und Allgemeines
Der Klettshals ist ein abgelegener Bergpass im Nordwesten Islands und verbindet die Region Dalir mit der Halbinsel Snæfellsnes. Er erhebt sich auf eine Höhe von etwa 332 Metern und ist umgeben von rauer, typisch isländischer Tundralandschaft. Die Umgebung ist dünn besiedelt und bietet auf der gesamten Strecke ein besonderes Naturerlebnis. Für Motorradfahrer ist diese Route vor allem wegen ihrer Abgeschiedenheit und der wilden Schönheit der Landschaft interessant.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße, meist als F-Road ausgewiesen, ist nicht asphaltiert und kann je nach Wetterlage anspruchsvoll zu befahren sein. Sie führt in weiten Schwüngen und mit einigen steileren Passagen über den Pass, mit teils losem Schotter, leichten Bodenwellen und grobem Untergrund. Besonders nach Regenfällen kann die Strecke rutschig und anspruchsvoller werden. Im internationalen Denzel-Alpenstraßen-Index bewegt sich die Schwierigkeit etwa bei Stufe 2 bis 3: Für erfahrene Reiseenduros problemlos, für Straßenmotorräder weniger geeignet. Ein geländetaugliches Motorrad und ein wenig Offroad-Erfahrung werden empfohlen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Klettshals ist nur während der schneefreien Monate von etwa Juni bis Anfang Oktober befahrbar. Im Winter und Frühjahr ist der Pass witterungsbedingt häufig gesperrt – was auch kurzfristig passieren kann. Die ideale Reisezeit ist der isländische Hochsommer, wenn die Tage lang sind und die Strecke in der Regel gut passierbar bleibt. Allerdings muss ganzjährig mit plötzlichen Wetterumschwüngen, Nebel und Kälteeinbrüchen gerechnet werden.

Historische Hintergründe
Historisch war der Klettshals schon seit Jahrhunderten eine wichtige Verbindung zwischen den Siedlungsgebieten an der Westküste und dem Landesinneren. Früher diente der Pass vor allem Bauern und Händlern für ihre Reisen. Heute hat die Straße vor allem touristische und regionale Bedeutung.

Geologie und Landschaft
Der Klettshals bietet eine beeindruckende Aussicht auf isländische Hochebenen, von Moosen überwachsene Felsformationen und karge Hügel. Die vulkanische Herkunft der Region ist überall spürbar: Schwarze Basaltbrocken und von Gletschern geformte Täler prägen das Bild. Die karge Vegetation, raue Felsen und weite Fernblicke machen die Durchfahrt zu einem Highlight.

Infrastruktur
Die Infrastruktur entlang des Passes ist sehr spärlich. Es gibt weder Tankstellen noch reguläre Einkehrmöglichkeiten direkt am Pass. Die nächsten Versorgungsmöglichkeiten finden sich in den umliegenden Orten wie Búðardalur oder entlang der Westküste von Snæfellsnes. Rastplätze findet man an Straßenrändern, jedoch ohne Ausstattung – Proviant und ausreichend Sprit sollten vorab organisiert werden. Handyempfang ist schwankend.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Klettshals fallen keine Maut- oder Bearbeitungsgebühren an. Die Nutzung der F-Roads in Island ist generell kostenfrei, jedoch ist ein geländetaugliches Fahrzeug (Allrad, bei Motorrad Offroad-Tauglichkeit) zwingend vorgeschrieben, da viele Mietverträge und Versicherungen normale Straßenfahrzeuge für solche Strecken ausschließen.

Fazit
Der Klettshals besticht durch seine einsame, urwüchsige Landschaft, die anspruchsvolle Schotterstrecke und spektakuläre Ausblicke. Für Motorradfahrer mit Abenteuerlust ist der Pass ein echtes Highlight der Region zwischen Dalir und Snæfellsnes.