Kolovrat

Lage und Allgemeines
Der Kolovrat-Pass befindet sich im Westen Sloweniens an der Grenze zu Italien und bietet eine eindrucksvolle Alpenkulisse. Mit einer Höhe von etwa 1169 Metern verbindet er das Soča-Tal auf slowenischer Seite mit der Region Friaul-Julisch Venetien in Italien. Die Passstraße ist besonders bei Motorradfahrern beliebt, da sie wenig befahren und landschaftlich äußerst reizvoll ist.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Kolovrat erfolgt meist von Kobarid im Soča-Tal aus. Die Straße ist schmal, kurvenreich und teilweise einspurig, häufig mit engen Kehren und steilen Abschnitten. Der Belag wechselt zwischen Asphalt und kurzen, gut befahrbaren Schotterstücken. Die Denzel-Wertung beträgt etwa 2-3, was sie als mäßig schwierig einstuft – fahrerisches Können und Aufmerksamkeit sind gefragt, besonders bei Gegenverkehr. Die Abfahrt nach Italien ist etwas weniger anspruchsvoll, bietet aber ebenso spektakuläre Ausblicke.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Motorradbefahrung des Kolovrat-Passes liegt zwischen Mai und Oktober. Außerhalb dieser Monate ist mit Schnee und möglicher Sperrung zu rechnen, insbesondere im Winter, wenn die Straße unpassierbar sein kann. Im Hochsommer bieten die Höhenlagen angenehme Temperaturen, während im Spätherbst Nebel und feuchte Straßenverhältnisse häufiger auftreten.

Historische Hintergründe
Der Kolovrat war während des Ersten Weltkriegs Teil der Alpenfront zwischen Italien und Österreich-Ungarn. Überreste von Befestigungen, Schützengräben und ein Freilichtmuseum erinnern bis heute an die bewegte Geschichte dieser Grenzberge. Für geschichtsinteressierte Motorradfahrer lohnt sich ein Stopp am Freilichtmuseum, das anschaulich die damaligen Stellungen zeigt.

Geologie und Landschaft
Geologisch ist das Gebiet geprägt von Kalkstein, was sich in den schroffen Felsen und grünen Bergrücken zeigt. Der Pass verläuft entlang eines Grates mit fantastischen Panoramablicken über das Soča-Tal, die Julischen Alpen und weit in die italienische Ebene hinein. Besonders im Frühsommer bieten die blühenden Almwiesen spektakuläre Fotomotive.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es wenige Versorgungsmöglichkeiten. Tankstellen und größere Restaurants finden sich erst wieder im Tal, zum Beispiel in Kobarid oder auf der italienischen Seite bei Cividale. Im Bereich des Freilichtmuseums gibt es kleine Rastplätze mit Picknickmöglichkeiten, aber keine bewirtschaftete Einkehr direkt am Pass. Für eine ausgedehnte Pause empfiehlt sich die Rückkehr in die umliegenden Orte.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Kolovrat-Passes fallen keine Maut- oder sonstigen Straßengebühren an. Der Besuch des Freilichtmuseums ist ebenfalls kostenlos. Lediglich individuelle Verpflegungskosten oder Eintritte in andere Museen entlang der Route sind möglich.

Fazit
Der Kolovrat-Pass begeistert Motorradfahrer mit einer attraktiven, anspruchsvollen Strecke, spannenden historischen Zeugnissen, großartigen Aussichtspunkten und ursprünglicher Natur. Besonders hervorzuheben sind die einzigartige Panoramalage, die reizvolle Mischung aus kurviger Fahrbahn und Geschichte sowie die Freiheit von Mautgebühren und touristischer Überfüllung.