Bocca di Piavone

Lage und Allgemeines
Der Bocca di Piavone ist ein weniger bekannter Bergpass auf Korsika in Frankreich. Er befindet sich im nördlichen zentralen Teil der Insel und verbindet die Region östlich von Corte mit der malerischen Landschaft der Castagniccia. Mit einer ungefähren Höhe von 508 Metern ist der Pass besonders bei Motorradfahrern beliebt, die abseits der typischen Touristenrouten unterwegs sind und ein Stück authentisches Korsika erleben möchten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Streckenführung des Bocca di Piavone schlängelt sich auf meist gut befestigten, aber schmalen Straßen durch dicht bewaldete Gebirgszüge. Die Kurvenradien sind teils eng, und die Fahrbahn kann auf einigen Abschnitten Unebenheiten aufweisen. Die Fahrt bietet abwechslungsreiche Abschnitte – von waldigen Passagen bis hin zu freien Ausblicken ins Tal. Die Schwierigkeit wird mit einer Denzel-Wertung von etwa 2-3 eingestuft: Für erfahrene Motorradfahrer gut befahrbar, aber Aufmerksamkeit ist wegen möglicher Steine, Ästen oder lockerer Fahrbahnränder erforderlich.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Bocca di Piavone liegt zwischen Mai und Oktober. In den Wintermonaten muss gelegentlich mit kurzfristigen Sperrungen durch Schnee oder Sturmschäden gerechnet werden. Die Temperaturen sind im Frühling und Herbst besonders angenehm, im Hochsommer sollte man sich auf teilweise hohe Temperaturen einstellen. Nach starken Regenfällen können die Straßen rutschig werden.

Historische Hintergründe
Der Pass diente über viele Jahrhunderte als Verbindung für Mauleseltransporte und als Fußweg zwischen den kleinen Siedlungen der Castagniccia-Region und dem Umland von Corte. Auch heute noch spürt man auf der Strecke die Ursprünglichkeit der korsischen Bergwelt, in der sich Tradition und Natur verbinden.

Geologie und Landschaft
Geologisch besteht das Gebiet aus alten, teils schieferhaltigen Gesteinsschichten, was auf den häufig steilen, sattgrünen Hängen zu erkennen ist. Typisch für die Landschaft ist die üppige Vegetation aus Kastanien- und Steineichenwäldern, die sich besonders im Frühjahr und Herbst farbenprächtig zeigt. Von einigen Aussichtspunkten entlang des Passes hat man faszinierende Blicke auf die Täler und die umliegenden Gebirgsketten.

Infrastruktur
Entlang des Bocca di Piavone gibt es nur einfache Infrastruktur. Rastmöglichkeiten bieten sich an den wenigen Ausweichstellen und kleinen Parkbuchten, allerdings sind Cafés oder Restaurants direkt am Pass selten. Die nächste stetige Versorgungsmöglichkeit findet sich im Umland von Corte. Eine Tankstelle liegt ebenfalls nur in den größeren Orten entlang der Anfahrtsstrecke. Wer einkehren möchte, sollte die gastronomischen Angebote in den Dörfern anfahren, etwa in La Porta oder Folelli.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Bocca di Piavone fallen keine Mautgebühren oder Straßengebühren an. Die Benutzung ist frei und es existiert keine Schranke.

Fazit
Der Bocca di Piavone bietet Motorradfahrern abseits der überlaufenen Pässe eine reizvolle, kurvige Strecke durch die ursprüngliche Kastanienregion Korsikas. Highlights sind die abwechslungsreiche Streckenführung, das authentische Landschaftsbild und die eindrucksvolle Aussicht – ein Geheimtipp für alle, die Korsikas Berge intensiv erleben möchten.