Col de la Pierre-St.-Martin

Lage und Allgemeines
Der Col de la Pierre-St.-Martin ist ein beeindruckender Gebirgspass in den französischen Pyrenäen, nahe der Grenze zu Spanien. Mit einer Höhe von etwa 1802 Metern erschließt der Pass eine grandiose Berglandschaft und verbindet die Regionen Béarn und Navarra. Motorradfahrer schätzen die abwechslungsreichen Panoramen sowie die besondere Atmosphäre dieses weniger bekannten, aber dennoch lohnenswerten Pyrenäenpasses.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Col de la Pierre-St.-Martin führt von Arette (Frankreich) hinauf zur Passhöhe und weiter in Richtung Isaba (Spanien). Die Auffahrt von französischer Seite ist kurvenreich und weist einige technisch fordernde Passagen auf, vor allem im oberen Bereich mit engen Serpentinen und wechselndem Straßenbelag. Die Strecke ist asphaltiert, tendenziell aber schmal, mit teils steil abfallenden Hängen. Nach der Denzel-Skala wird der Pass mit Schwierigkeitsgrad 2–3 bewertet – für geübte Motorradfahrer bietet er sportlichen Fahrspaß, ist jedoch auch für weniger erfahrene Fahrer bei guter Witterung machbar.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Col de la Pierre-St.-Martin ist zwischen Juni und Oktober. Im Winter ist der Pass meist gesperrt, da Schnee und Eis die Befahrung extrem erschweren oder unmöglich machen. Auch in den Randmonaten kann mit plötzlichen Wetterumschwüngen und Nebelbänken gerechnet werden. Im Hochsommer kann das Wetter schnell umschlagen – warme Kleidung und regenfeste Ausrüstung sind empfehlenswert.

Historische Hintergründe
Der Pass hat seit Jahrhunderten Bedeutung als Handels- und Pilgerweg. 2015 wurde er eindrucksvoll bekannt, als hier eine Ankunftsetappe der Tour de France stattfand. Die Region selbst war historisch Grenzgebiet zwischen Frankreich und Spanien und ist durch jahrhundertealte Almnutzungen und kulturellen Austausch geprägt.

Geologie und Landschaft
Landschaftlich beeindruckt die Umgebung des Passes durch ausgedehnte Kalksteinformationen und die für die westlichen Pyrenäen typischen, kargen Hochflächen. Karstlandschaften, tiefe Täler und stellenweise bizarre Felsformationen machen die Fahrt zum eindrucksvollen Erlebnis. Die Aussicht reicht bei klarer Sicht bis hinüber zu den höchsten Pyrenäengipfeln.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es nur wenige Rastmöglichkeiten und kaum Infrastruktur direkt auf der Höhe. Die nächsten Tankstellen und Restaurants befinden sich in Arette sowie in Isaba. In der französischen Bergstation La Pierre-St.-Martin stehen einige saisonale Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung, allerdings ist die Versorgung dünn – eine vorausschauende Tourenplanung ist daher empfehlenswert.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de la Pierre-St.-Martin ist kostenfrei. Es gibt keine Maut oder Benutzungsgebühren. Lediglich Parkgebühren können im Umfeld der nahegelegenen Skistation im Winter anfallen, im Sommer ist dies aber normalerweise nicht der Fall.

Fazit
Der Col de la Pierre-St.-Martin begeistert Motorradfahrer mit kurvigen Strecken, spektakulären Ausblicken und eindrucksvoller Pyrenäenlandschaft. Unberührte Natur, historische Bedeutung und das Gefühl, wirklich "auf der Grenze" zu fahren, machen diesen Pass zu einem besonderen Highlight für ambitionierte Tourenfahrer.