Col de la Bonette

Lage und Allgemeines
Der Col de la Bonette ist ein imposanter Alpenpass in den französischen Seealpen, nahe der Grenze zu Italien. Mit einer Höhe von etwa 2715 Metern zählt er zu den höchsten asphaltierten Straßenpässen Europas. Die Strecke verbindet das Tal der Tinée im Süden mit dem Tal der Ubaye im Norden und verläuft im Nationalpark Mercantour. Für Motorradfahrer ist der Pass besonders attraktiv wegen seiner dramatischen Höhenlage und dem einzigartigen Panorama.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Col de la Bonette ist sehr abwechslungsreich: zahlreiche enge Kurven und weitgezogene Kehren führen durch karge Gebirgszüge, vorbei an steilen Abhängen und imposanten Felsformationen. Die herausfordernde Straßenführung – insbesondere auf der Nordseite – verlangt dem Motorradfahrer Konzentration und fahrerisches Können ab. Die Straße ist durchgehend asphaltiert und meist gut in Schuss, jedoch sind witterungsbedingte Schäden möglich. Die Denzel-Skala bewertet den Pass mit 3–4, was ihn für geübte Fahrer attraktiv, jedoch nicht extrem gefährlich macht.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col de la Bonette ist gewöhnlich von Mitte Juni bis Ende Oktober befahrbar; außerhalb dieser Zeit besteht eine Wintersperre wegen Schneefalls und Lawinengefahr. Die beste Reisezeit liegt im Sommer, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Sicht klar ist. Im Frühling und Herbst können einzelne Passagen noch vereist oder durch Geröll verschmutzt sein, weshalb erhöhte Vorsicht geboten ist. Das Wetter kann auch im Sommer schnell umschlagen: Nebel, Sturm und plötzliche Temperaturabfälle sind keine Seltenheit.

Historische Hintergründe
Der Passweg wurde ab dem 19. Jahrhundert als Militärstraße erbaut, um das strategisch wichtige Grenzgebiet zu sichern. Die berühmte Schleife um die Cime de la Bonette, die noch einige zusätzliche Höhenmeter erschließt, entstand ebenfalls zu militärischen Zwecken. Heute ist die Straße vor allem bei Touristen, Rad- und Motorradfahrern beliebt und einer der Höhepunkte jeder Alpenrundfahrt.

Geologie und Landschaft
Landschaftlich begeistert der Col de la Bonette durch seine karge, fast mondähnliche Hochgebirgslandschaft oberhalb der Baumgrenze. Schroffe Felsen, Geröllfelder, alpine Matten und gelegentliche Schneefelder prägen das Bild. Die Gebirgszüge bestehen vor allem aus glimmerschiefrigen und kalkigen Gesteinen. Von der Passhöhe aus bietet sich ein spektakulärer Rundblick auf die französischen und italienischen Alpen.

Infrastruktur
Entlang der Strecke gibt es nur wenige Möglichkeiten zum Tanken, daher empfiehlt sich eine sorgsame Tourenplanung. In den Taldörfern wie Jausiers oder Saint-Étienne-de-Tinée findet man Tankstellen, kleine Hotels und Restaurants. Direkt am Pass sind die Einkehrmöglichkeiten sehr begrenzt, einfache Rastplätze laden jedoch zu kurzen Pausen ein. Es gibt keine großen touristischen Einrichtungen auf der Passhöhe selbst.

Kosten / Gebühren
Die Überfahrt über den Col de la Bonette ist kostenlos. Für Motorradfahrer fallen keine Mautgebühren an. Sollte die Anreise oder Rückfahrt über gebührenpflichtige Straßen erfolgen, sind die dort anfallenden Kosten zu beachten.

Fazit
Der Col de la Bonette bietet Motorradfahrern eine spektakuläre Hochgebirgsroute mit eindrucksvoller Landschaft, abwechslungsreicher Streckenführung und historischem Flair. Zu den Highlights zählen die außergewöhnliche Höhenlage, die atemberaubenden Ausblicke und die sportlich reizvollen Kehren – ein Muss für Alpenfans!