Col des Champs

Lage und Allgemeines
Der Col des Champs ist ein beeindruckender Gebirgspass in den französischen Seealpen, der die beiden Täler Vallée du Var und Vallée du Verdon miteinander verbindet. Mit einer Höhe von etwa 2.080 Metern zählt er zu den weniger bekannten, aber landschaftlich reizvollen Pässen der Region Alpes-de-Haute-Provence. Für Motorradfahrer ist der Col des Champs ein echtes Erlebnis, da er viel Abwechslung abseits der vielbefahrenen Klassiker bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Streckenführung des Col des Champs ist vielfältig und kurvenreich. Von Osten her startet die Auffahrt bei Saint-Martin-d’Entraunes und bietet zahlreiche enge Kehren und schmale Abschnitte – ideal für geübte Motorradfahrer. Die Ostrampe ist als anspruchsvoll einzustufen und gemäß Denzel-Skala mit etwa S.G. 3–4 bewertet, was vor allem am schmalen Belag und teilweise losem Untergrund liegt. Die Westseite nach Colmars präsentiert sich etwas breiter, aber ähnlich kurvig und landschaftlich ebenso reizvoll. Insgesamt verlangt die Strecke eine gute Fahrtechnik und Aufmerksamkeit, belohnt aber mit fantastischen Ausblicken.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col des Champs ist in den Wintermonaten aufgrund von Schnee und Lawinengefahr gesperrt – meist von November bis in den späten Frühling. Die beste Reisezeit liegt zwischen Juni und Oktober, wobei auch dann mit plötzlichen Wetterumschwüngen zu rechnen ist. Besonders im Frühsommer sind die Ausblicke auf die umliegenden, noch schneebedeckten Gipfel spektakulär. Im Hochsommer bleibt es auf 2.000 Metern angenehm kühl, während im Spätherbst schon früh mit Frost zu rechnen ist.

Historische Hintergründe
Der Col des Champs wurde ursprünglich als Zufahrtsweg zwischen den Alpentälern angelegt und war lange ein wichtiger Verbindungsweg für Händler und Schäfer. Während des Zweiten Weltkriegs spielte der Pass eine strategische Rolle für die Versorgung entlegener Gebirgsdörfer. Heutzutage ist der Pass hauptsächlich für den Tourismus und als Trainingsstrecke für erfahrene Radfahrer und Motorradfahrer von Bedeutung.

Geologie und Landschaft
Geologisch beeindruckt der Pass durch markante Gesteinsschichten und bunt gefärbte Felsformationen. Die Umgebung ist geprägt von ausgedehnten Wäldern, wilden Almwiesen und Fernblicken zu den mächtigen Gipfeln der Seealpen. Die Landschaft verändert sich auf der Strecke mehrfach—from üppigen Lärchen- und Kiefernwäldern zu kargen Hochflächen. Insbesondere im oberen Bereich eröffnet sich eine fast alpine Hochgebirgsatmosphäre, die zum Verweilen einlädt.

Infrastruktur
Am Col des Champs selbst gibt es keine bewirtschafteten Hütten oder Einkehrmöglichkeiten. Die nächsten Versorgungsmöglichkeiten finden sich in Colmars (Westseite) und in Saint-Martin-d’Entraunes (Ostseite). Dort gibt es kleine Restaurants und Cafés für eine Pause. Tankstellen befinden sich ebenfalls in den Talorten. Die Strecke ist asphaltiert, auf der Ostrampe jedoch teilweise in schlechtem Zustand. Ein Notfalltelefon oder ähnliches ist am Pass nicht vorhanden, weshalb eigenständige Vorbereitung wichtig ist.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col des Champs ist kostenlos, es werden keine Mautgebühren oder spezielle Pässegenehmigungen verlangt.

Fazit
Für Motorradfahrer ist der Col des Champs ein echtes Highlight: anspruchsvolle Streckenführung, wenig Verkehr, eindrucksvolle Aussichten und alpine Natur pur. Die Abgeschiedenheit, die abwechslungsreiche Geologie und die grandiose Alpenkulisse machen den Pass zu einem echten Geheimtipp in den französischen Seealpen.