Madeleinepass (Col de la Madeleine)

Lage und Allgemeines
Der Col de la Madeleine ist ein hochalpiner Gebirgspass in den französischen Alpen und verbindet das Tal der Isère in La Léchère mit dem Maurienne-Tal bei La Chambre. Mit einer Höhe von etwa 2.000 Metern ist er ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, die das ursprüngliche Alpenfeeling erleben möchten. Der Pass liegt im Département Savoie und bietet eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Gipfel, darunter das berühmte Massiv der Belledonne und den Mont Blanc in der Ferne.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Madeleinepass ist asphaltiert und in gutem Zustand, wobei insgesamt zwei Hauptauffahrten bestehen: eine längere und steilere von La Chambre im Süden und eine etwas sanftere von Aigueblanche im Norden. Die Streckenführung ist gekennzeichnet durch zahlreiche Kehren, steile Anstiege (teilweise bis zu 10 %), lange Geraden und grandiose Panoramaabschnitte. Motorradfahrer dürfen sich auf herausfordernde Kurven und oftmals weitläufige Sicht freuen. Laut Denzel-Skala liegt der Pass im Bereich S1-S2, was auf eine mittelschwere Befahrbarkeit hinweist. Besonders bei feuchter Fahrbahn ist jedoch Vorsicht geboten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col de la Madeleine ist typischerweise zwischen Mitte Oktober und Anfang Juni wintersperrbedingt nicht passierbar – eine Befahrung ist also meist nur zwischen Juni und September möglich. In dieser Zeit herrschen meist angenehme Temperaturen, allerdings kann es auch im Sommer zu raschen Wetterumschwüngen kommen. Besonders nach Unwettern oder bei Nebel ist vorausschauendes Fahren gefragt. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer liegt in der Hochsaison von Juli bis September, wenn die Straßen trocken und die Ausblicke am beeindruckendsten sind.

Historische Hintergründe
Der Pass besitzt eine lange Geschichte, insbesondere im Kontext des Straßenbaus in den Alpen. Bereits im frühen 18. Jahrhundert wurde der Übergang erstmals erschlossen, erfreut sich seit den 1960er Jahren aber speziell bei Rad- und Motorsportlern großer Beliebtheit. Der Col de la Madeleine ist regelmäßig Teil der berühmten Tour de France und gilt als einer der anspruchsvollsten Anstiege im Radsport.

Geologie und Landschaft
Geologisch liegt der Pass auf einer markanten Wasserscheide am Rande der westlichen Alpen und durchquert typisches Schiefer- und Kalkgestein. Die Landschaft ist äußerst abwechslungsreich: Von üppigen Almwiesen, über lichte Nadelwälder bis hin zu felsigen Hochlagen reicht das Spektrum. Entlang der Strecke bietet sich immer wieder ein spektakulärer Blick ins Alpenvorland sowie auf die schroffen Gipfel des Alpenhauptkamms.

Infrastruktur
Am Scheitelpunkt des Passes gibt es eine kleine Raststelle mit einfachen Parkplätzen, einen Informationspunkt und während der Saison meist ein geöffnetes Bergrestaurant. Tankstellen befinden sich im Talbereich, beispielsweise in La Chambre oder Aigueblanche – eine direkte Versorgung am Scheitel gibt es nicht. Entlang der Strecke findet man einige kleinere Gasthöfe und Cafés, die regionale Spezialitäten anbieten und zur kurzen Pause einladen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de la Madeleine ist für Motorräder kostenfrei, es fallen keine Maut- oder sonstigen Gebühren an.

Fazit
Der Col de la Madeleine bietet Motorradfahrern eine abwechslungsreiche und aussichtsreiche Strecke, kombiniert mit faszinierender Natur, alpinem Flair und einer sportlichen Herausforderung. Zu den Highlights zählen die kurvenreiche Straßenführung, die spektakulären Panoramablicke und die typisch französische Bergwelt. Ein absolut lohnenswertes Ziel für alle, die echtes Alpen-Erlebnis suchen!