Bergpass Details

Passo di Valle Alpisella

 

Bergpässe-Karte
Zum Öffnen der interaktiven Karte auf Basis von OpenStreetmaps-Daten benötigen wir Deine Zustimmung zu den Daten­schutz­bestimmungen.


Details

Land: Italien
Region: Lombardei
Höhe: 2285 m
Schwierigkeitsgrad: 4  
Koordinaten: 46.551591, 10.205810
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Passo di Valle Alpisella liegt in den italienischen Alpen, genauer im Nationalpark Stilfserjoch, unweit des bekannten Stausees Lago di Livigno. Mit einer Höhe von etwa 2.285 Metern bietet der Pass eine spannende und eher unbekannte Querungsmöglichkeit zwischen dem Tal von Livigno und dem Val di Fraéle bei Bormio. Die Strecke gilt primär als landschaftlich reizvolle und naturnahe Verbindung, die abseits der klassischen Touristenrouten liegt – ideal für Motorradfahrer mit Vorliebe für das Besondere.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Passo di Valle Alpisella ist eher für erfahrene Motorradfahrer geeignet, da sie überwiegend als Schotterpiste (unbefestigter Fahrweg) verläuft. Besonders auf den südlicheren Abschnitten Richtung Lago di Cancano warten enge Kehren, steile Anstiege und immer wieder Abschnitte mit losem Geröll. Die Passstraße entspricht nach Denzel-Skala etwa dem Schwierigkeitsgrad 2-3 – technisch machbar, aber steinig und bei Nässe anspruchsvoll. Kontinuierliche Aufmerksamkeit und sichere Beherrschung des Motorrads sind notwendig.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Strecke ist nur in der schneefreien Zeit befahrbar, meist von Anfang/Mitte Juni bis spätestens Anfang Oktober. Besonders lohnend ist eine Befahrung im Spätsommer, wenn die Hänge blühen und das Wetter noch stabil ist. Vor allem im Frühjahr und Herbst ist besondere Vorsicht geboten: Unvermittelte Wetterumschwünge, Altschneefelder sowie matschige Passagen nach Regenfällen erhöhen die Schwierigkeit erheblich. Im Winter herrscht komplette Sperrung.

Historische Hintergründe
Historisch spielte der Pass eine untergeordnete Rolle im Grenzgebiet zwischen der Lombardei und Tirol. Ursprünglich diente er vor allem als Versorgungs- und Schmugglerroute, wurde später jedoch auch während des Ersten Weltkriegs von italienischen und österreichischen Truppen als Verbindungsweg genutzt. Heute ist die Strecke insbesondere im Sommer ein Geheimtipp für Mountainbiker und abenteuerlustige Motorradfahrer.

Geologie und Landschaft
Die Region rund um den Pass besticht durch ihre alpine Hochgebirgslandschaft mit steilen Hängen, Geröllfeldern und alpinen Wiesen. Die Aussicht reicht vom smaragdgrünen Lago di Livigno bis zu den vergletscherten Gipfeln der Ortlergruppe. Geologisch dominiert Dolomitgestein und metamorphes Gestein, das durch die Gletscher der letzten Eiszeiten geformt wurde. Besonders markant sind die kargen Berghänge und das eindrucksvolle Panorama über die benachbarten Hochtäler.

Infrastruktur
Die Infrastruktur entlang des Passo di Valle Alpisella ist sehr spärlich: Direkt am Pass gibt es keine bewirtschafteten Hütten, Rast- oder Tankmöglichkeiten. Die nächsten Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich im Süden bei Bormio oder im Norden im Ort Livigno, der für seinen zollfreien Status bekannt ist und zahlreiche Restaurants und Bars bietet. Eine Rast lässt sich am besten am Lago di Livigno oder auf einer der zahlreichen kleinen Lichtungen entlang der Strecke einlegen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Passo di Valle Alpisella ist gebührenfrei. Es gibt keine Mautstellen oder spezielle Erlaubnispflichten für Motorräder. Allerdings ist bei Befahrung von Schotterwegen im Nationalpark-Stilfserjoch stets auf Einschränkungen und aktuelle Wegesperrungen zu achten.

Fazit
Der Passo di Valle Alpisella überzeugt durch seine ursprüngliche Natur, das alpine Panorama, abenteuerliche Schotterpisten und einsame Passagen fernab vom Massentourismus. Ein echter Geheimtipp für geübte Motorradfahrer, die Wert auf Naturerlebnis, landschaftliche Highlights und fahrerische Herausforderungen legen!


Empfehlungen für Motorrad-Equipment