Forcella d' Alleghe

Lage und Allgemeines
Die Forcella d'Alleghe ist ein kleiner, wenig bekannter Bergpass in der norditalienischen Region Venetien. Er verbindet das Valle di Zoldo mit dem südlich gelegenen Dorf Alleghe und befindet sich auf einer Höhe von etwa 1816 Metern inmitten der beeindruckenden Dolomiten. Dieser abgelegene Pass eignet sich besonders für Abenteurer auf zwei Rädern, die gerne fernab vielbefahrener Routen unterwegs sind und authentische Dolomitenlandschaft genießen möchten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Anfahrt zur Forcella d'Alleghe erfolgt meist von Süden über die SP347 und teils unbefestigte Wege, die besonders für Enduro- und Adventure-Motorräder interessant sind. Die Strecke ist schmal, kurvenreich und teilweise herausfordernd, mit festem Schotter, steilen Passagen und manchmal grobem Untergrund. Es sind kaum Ausweichmöglichkeiten vorhanden und der Straßenverkehr ist minimal. Nach der Denzel Alpenstraßen-Skala ist der Pass mit Stufe 2-3 zu bewerten: relativ einfach für geübte Geländefahrer, aber durchaus anspruchsvoll bei schlechter Witterung oder Nässe.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist wetterbedingt nur von etwa Juni bis Oktober sinnvoll befahrbar. In den Wintermonaten und teils bis in den späten Frühling bleibt die Strecke wegen Schnee und Eis unpassierbar und es gibt keine regelmäßige Schneeräumung. Auch im Hochsommer kann das Wetter in den Dolomiten schnell umschlagen, sodass plötzlicher Regen, Nebel oder Gewitter die Sichtverhältnisse und den Untergrund erschweren. Die beste Reisezeit liegt zwischen Juli und September, wenn die Wahrscheinlichkeit für stabile Wetterlagen am größten ist.

Historische Hintergründe
Die Forcella d'Alleghe war früher primär ein Vieh- und Handelspfad zwischen den Tälern und spielte im Ersten Weltkrieg eine strategische Rolle, da sie nahe an der ehemaligen Frontlinie zwischen österreichischen und italienischen Truppen lag. Noch heute finden sich in der Umgebung Spuren von Stellungsbauten und alten Militärwegen, die an diese Zeit erinnern.

Geologie und Landschaft
Der Pass verläuft mitten durch die mächtigen Bergmassive der Dolomiten, die durch ihre helle, fast weiße Kalk- und Dolomitgesteinsformationen bezaubern. Die Route bietet eindrucksvolle Aussichten auf felsige, schroffe Gipfel, malerische Almen und dichte Lärchen- sowie Fichtenwälder. Die Region ist besonders für ihre geomorphologische Vielfalt und spektakuläre Felsformationen bekannt – ein echtes Highlight für Naturliebhaber und Fotografen.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es keine Tankstellen, Werkstätten oder ausgebaute Rastplätze. In den Sommermonaten öffnen in der Nähe gelegene Almhütten (Rifugi) für Wanderer und Radfahrer, die auch Motorradfahrer willkommen heißen und einfache Mahlzeiten sowie Getränke anbieten. Für Übernachtungen oder größere Mahlzeiten empfiehlt sich jedoch das nahe Alleghe oder das Tal von Zoldo, wo auch Werkstätten und Supermärkte zu finden sind. Die Versorgungslage direkt am Pass ist also sehr eingeschränkt, weshalb eine gute Vorbereitung unerlässlich ist.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung der Forcella d'Alleghe ist kostenfrei; es fallen aktuell keine Maut- oder Passgebühren an. Lediglich eventuelle Konsumationen in einer der Berghütten sind zu bezahlen. Auch für das Parken oder das Abstellen von Motorrädern gibt es in der Regel keine separate Gebühr.

Fazit
Die Forcella d'Alleghe bietet Motorradfahrern abseits touristischer Massen eine herausfordernde, naturbelassene Strecke in spektakulärer Dolomitenlandschaft. Highlights sind die kurvenreiche Streckenführung, die hervorragenden Panoramaausblicke, die geologische Vielfalt und das authentische Bergerlebnis ohne Infrastruktur-Überfluss. Der Pass ist ein echter Geheimtipp für Fans abenteuerlicher Routen und Dolomiten-Romantik.