Bergpass Details

Lanzenpass (Passo del Cason di Lanza)

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Friaul
Höhe: 1552 m
Schwierigkeitsgrad: 3  
Koordinaten: 46.566973, 13.170247
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Lanzenpass, auch Passo del Cason di Lanza genannt, ist ein wenig bekannter Alpenpass in der nordöstlichen Ecke Italiens, in der Region Friaul-Julisch Venetien. Die Passhöhe liegt auf etwa 1552 Metern und verbindet das italienische Pontebba im Kanaltal mit Paularo im Val d’Incarojo. Für Motorradfahrer bietet dieser Pass ein echtes Abenteuer abseits der vielbefahrenen Hauptrouten und begeistert durch seine ruhige, naturnahe Atmosphäre.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Lanzenpass ist schmal und kurvenreich. Besonders die Ostrampe von Pontebba aus weist zahlreiche enge Kehren auf. Hinzu kommen steile Abschnitte mit einer maximalen Steigung von rund 14 %. Die Fahrbahndecke ist asphaltiert, kann jedoch stellenweise Unebenheiten und lockeren Schotter aufweisen. Mit einer Denzel-Wertung von ca. 3-4 gilt die Strecke als mittelschwer und sollte von Anfängern nur mit Vorsicht befahren werden. Die geringe Breite und der wenig befahrene Charakter machen die Durchfahrt mit dem Motorrad intensiver und erlebnisreicher.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Lanzenpass ist von Juni bis Oktober. Außerhalb dieser Monate ist mit Wintersperren zu rechnen, da Schnee und Eis die Passage unmöglich machen können. Wetterumschwünge können auch im Sommer plötzlich auftreten – Nebel, Kälte und nasse Straßen sollten stets einkalkuliert werden. In der Hochsaison begegnet man nur wenigen Fahrzeugen, was die Fahrt besonders angenehm macht.

Historische Hintergründe
Der Pass hat geschichtlich vor allem als Handels- und Militärverbindung Bedeutung, was sich noch heute an alten Grenzbefestigungen und Kasernen auf der Route erkennen lässt. Im Ersten Weltkrieg diente die Region als Rückzugsgebiet, in späteren Jahrzehnten eher wenig genutzt und touristisch erschlossen.

Geologie und Landschaft
Geologisch beeindruckt der Lanzenpass mit schroffen Dolomit- und Kalksteinformationen, die das Bild der Karnischen Alpen prägen. Die Route schlängelt sich durch dichte Wälder, saftige Almwiesen sowie Felslandschaften, die immer wieder weite Ausblicke ins italienische wie ins österreichische Grenzgebiet bieten. Besonders im Frühjahr und Frühsommer leuchten die Wiesen voller Alpenblumen.

Infrastruktur
Direkt auf der Passhöhe befindet sich die bekannte Rifugio Cason di Lanza, eine urige Hütte mit regionaler Küche – ideal für eine wohlverdiente Rast. Tankmöglichkeiten gibt es in Pontebba und Paularo, jedoch nicht am Pass selbst. Generell ist die Infrastruktur auf das Nötigste beschränkt; Lärm und große Passstraßen sucht man vergebens. Die Route eignet sich daher ideal für Individualisten und Naturliebhaber.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Lanzenpass fallen aktuell keine Mautgebühren oder sonstige Kosten an. Die Nutzung erfolgt kostenfrei sowohl für Motorräder als auch für andere Fahrzeuge.

Fazit
Für Motorradfahrer ist der Lanzenpass ein echter Geheimtipp: kurvige, schmale Straße, atemberaubende Natur, geschichtsträchtige Kulisse und wenig Verkehr. Die Kombination aus landschaftlicher Vielfalt, einsamer Strecke und der Möglichkeit zur gemütlichen Einkehr macht diesen Pass zu einem unvergesslichen Erlebnis abseits der bekannten Touristenrouten.

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