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Details
Beschreibung
Lage und Allgemeines
Der Passo di Foscagno liegt in der italienischen Lombardei und verbindet die Orte Bormio und Livigno. Mit einer Höhe von etwa 2.292 Metern ist dieser Alpenpass ein wichtiger Übergang für den Verkehr zwischen Valtellina und dem zollfreien Livigno. Besonders für Motorradfahrer bietet der Pass eine abwechslungsreiche und landschaftlich reizvolle Route durch die westlichen Alpen.
Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Passo di Foscagno führt durch eine gut ausgebaute Staatsstraße (SS301), die mit zahlreichen Kurven und moderaten Steigungen ideal für Motorradfahrer geeignet ist. Die Auffahrt von Bormio ist lang gezogen, bietet aber immer wieder schöne Ausblicke. Die Straße ist überwiegend asphaltiert und in gutem Zustand, allerdings sind kleinere Unebenheiten und Steinschläge möglich. Die Schwierigkeit liegt laut Denzel-Skala bei etwa Stufe 2–3: Die Fahrt ist auch für weniger geübte Fahrer gut machbar, dennoch ist aufgrund der teils engen Kurven und wechselhaften Wetterbedingungen stets Konzentration gefragt.
Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Passo di Foscagno ist einer der wenigen Alpenpässe, die ganzjährig befahrbar sind. Allerdings kann es von Oktober bis Mai zu winterlichen Straßenverhältnissen kommen, Schneefall und Eis sind dann keine Seltenheit. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer ist von Juni bis September, wenn der Pass meist schneefrei und das Wetter stabiler ist. Dennoch sollte die Ausrüstung auch im Sommer auf schnellen Wetterumschwung vorbereitet sein.
Historische Hintergründe
Der Pass spielt seit Jahrhunderten eine Rolle als Verbindungsweg zwischen dem Tal Valtellina und Livigno. Die strategische Lage machte ihn bereits im 19. Jahrhundert für Handel und Militär interessant. Noch heute zeugt die Zolleinrichtung auf der Passhöhe vom besonderen Status Livignos, das als zollfreies Gebiet gilt.
Geologie und Landschaft
Die Landschaft rund um den Pass wird durch alpine Hochweiden, schroffe Felsen und weite Bergpanoramen geprägt. Die Geologie ist von Gesteinen wie Dolomit und Glimmerschiefer dominiert. Oberhalb der Baumgrenze erlebt man eine abwechslungsreiche Flora zwischen Felsen, Almwiesen und kleinen Gebirgsbächen. Die Aussicht auf die umliegenden Viertausender sorgt für zahlreiche Fotomotive und unvergessliche Eindrücke.
Infrastruktur
Am Pass finden sich eine Zolldienststelle sowie die bekannte Berghütte Rifugio alpisella, die zu einer stärkenden Pause einlädt. In der Nähe der Passhöhe gibt es auch die Möglichkeit für einen kurzen Besuch im kleinen Zoll-Museum. Tankmöglichkeiten bestehen in Livigno auf der Nordseite, wo sich zudem zahlreiche Restaurants und Cafés befinden. Die Straßen sind immer wieder mit kleinen Parkbuchten für Fotostopps ausgestattet, größere Rastmöglichkeiten sind jedoch eher in den Talorten zu finden.
Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Passo di Foscagno ist kostenfrei. Allerdings gibt es auf der Passhöhe eine Zollkontrolle, da die Durchfahrt nach Livigno steuerlich begünstigt ist. Gelegentliche Kontrollen von Waren und Fahrzeugen sind daher möglich, zusätzliche Gebühren fallen hierbei jedoch nicht an.
Fazit
Der Passo di Foscagno bietet Motorradfahrern ein abwechslungsreiches Streckenerlebnis mit atemberaubender Alpenkulisse, ganzjähriger Befahrbarkeit und der Besonderheit einer Zollgrenze mitten in den Bergen. Die gute Infrastruktur und der fahrerisch mittelmäßig anspruchsvolle Verlauf machen ihn zu einem attraktiven Ziel für Genießer und Tourenfahrer gleichermaßen.