Madonna del Colletto

Lage und Allgemeines
Der Bergpass Madonna del Colletto liegt in den Seealpen im Piemont, Italien, auf einer Höhe von etwa 1.306 Metern. Er verbindet die Ortschaften Valdieri im Valle Gesso und Demonte im Valle Stura di Demonte und ist ein interessanter Scheitelpunkt für Motorradfahrer, die die wilde, wenig bekannte Seite des Piemonts kennenlernen möchten. Die Passstraße schlängelt sich durch reizvolle Gebirgslandschaften und eignet sich hervorragend für Tagestouren mit charakteristischem Alpenflair.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zur Madonna del Colletto bietet kurvenreiche Passagen und eine vergleichsweise schmale Fahrbahn. Die Strecke ist teils asphaltiert, teils mit rauerem Belag und verfügt über einige steile Abschnitte. Motorradfahrer erwartet eine abwechslungsreiche Fahrt mit zahlreichen Kehren, wobei die Straße gelegentlich wenig gesichert ist. Die Denzel-Skala wertet den Pass mit etwa Stufe 2-3: Er stellt keine extremen fahrerischen Schwierigkeiten, doch ist eine gewisse Fahrpraxis ratsam, besonders bei Nässe oder Losem Untergrund.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für die Befahrung der Madonna del Colletto ist zwischen Mai und Oktober. Im Winter ist der Pass in der Regel wegen Schnee und Eis gesperrt – eine Durchfahrt ist dann nicht möglich. Auch im Frühjahr und Spätherbst können vermehrt nasse oder verschmutzte Passagen auftreten. Temperaturen wechseln in höheren Lagen schnell, deshalb empfiehlt sich immer angepasste Schutzkleidung.

Historische Hintergründe
Die Straße über den Colletto wurde einst als wichtiger Übergang für Handel und Pilger gebaut. Ihren Namen verdankt sie der kleinen Wallfahrtskirche „Madonna del Colletto“ auf dem Pass, einem geschichtsträchtigen Ort der Volksfrömmigkeit, der schon seit Jahrhunderten als spiritueller Treffpunkt genutzt wird. Der Pass spielte zudem seit jeher eine Rolle für die lokalen Berggemeinden im Austausch zwischen den Tälern.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft rund um die Madonna del Colletto ist geprägt von den wilden Felsformationen der Seealpen und bewaldeten Bergrücken. Im Frühling und Sommer sind die Hänge mit Blumen und Bergwiesen bedeckt, während sich im Herbst farbenprächtige Wälder und malerische Ausblicke präsentieren. Die tief eingeschnittenen Täler mit urigen Bächen und die einsame Hochlage vermitteln echtes Naturerlebnis – manchmal kann man hier sogar Steinböcke oder Adler beobachten.

Infrastruktur
Die Infrastruktur am Pass ist eher einfach gehalten: Direkt auf dem Scheitel befindet sich die kleine Kapelle Madonna del Colletto – ein Rastplatz mit schöner Aussicht. Im Talort Valdieri gibt es Einkehrmöglichkeiten, Cafés und auch die eine oder andere Tankstelle. Wer eine längere Pause plant, findet im nahen Demonte Restaurants, Unterkünfte und Versorgung für Motorräder. Entlang der Strecke gibt es immer wieder Stellen, an denen man anhalten und die Aussicht genießen kann.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung der Madonna del Colletto fallen für Motorradfahrer keine Maut- oder Durchfahrtsgebühren an. Die Nutzung der Straße ist kostenlos, lediglich die allgemeinen Regelungen des italienischen Straßenverkehrsrechts sind zu beachten.

Fazit
Die Madonna del Colletto begeistert Motorradfahrer mit ihrer kurvenreichen Strecke, herrlichen Alpenpanoramen und einem Hauch von Geschichte. Abseits der großen Touristenströme bietet der Pass ein Fahrvergnügen für geübte Biker, landschaftliche Vielfalt und Momente echter Ruhe – ein echtes Highlight im westitalienischen Alpenraum.