Col de Sollières

Lage und Allgemeines
Der Col de Sollières liegt im französischen Département Savoie in den Alpen, unweit der Grenze zu Italien. Mit einer Höhe von etwa 2.639 Metern zählt der Pass zu den höher gelegenen Übergängen in den Westalpen. Die Gegend ist eher ruhig und abseits der großen Touristenströme – ideal für Motorradfahrer, die alpine Abgeschiedenheit und ursprüngliche Landschaft suchen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Anfahrt zum Col de Sollières erfolgt typischerweise von der französischen Seite über die Gemeinde Sollières-Sardières. Es handelt sich dabei größtenteils um eine Schotter- bzw. Naturstraße, welche sich in zahlreichen Serpentinen und Kehren den Hang hinaufzieht. Motorradfahrer sollten solide Offroad-Erfahrung mitbringen, denn die Strecke ist anspruchsvoll und ausschließlich für geländetaugliche Motorräder zu empfehlen. In der Denzel Wertung erreicht der Pass den Schwierigkeitsgrad III+ bis IV, was eine eher schwierige, teils grobsteinige Passage mit steileren Abschnitten bedeutet. Ein Fahrspaß für geübte Alpinisten auf zwei Rädern!

Jahreszeitliche Besonderheiten
Aufgrund der Höhe ist der Pass meist nur zwischen Juli und September schneefrei und befahrbar. Schon im Spätfrühling oder frühen Herbst können Schneefelder und Matschpassagen für erschwerte Bedingungen sorgen oder die Straße komplett unpassierbar machen. Im Winter herrscht eine vollständige Sperre. Die Wetterbedingungen in der Region wechseln rasch, gerade am Nachmittag können Nebel, Kälte oder Gewitter auftreten – eine gründliche Tourenplanung ist unverzichtbar.

Historische Hintergründe
Der Col de Sollières war historisch vor allem für Grenzgänger, Schmuggler und das Militär interessant. In der Nähe befinden sich Überreste von alten italienischen Festungsanlagen, denn der Pass spielte im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts eine militärische Rolle aufgrund der Nähe zur Landesgrenze zwischen Frankreich und Italien.

Geologie und Landschaft
Der Pass liegt eingebettet zwischen den Granit- und Gneisformationen der Savoyer Alpen. Die Vegetation ist alpin geprägt, mit weiten Matten, vereinzelten Lärchen und spektakulären Ausblicken auf die umliegenden Gipfel, darunter die mächtigen 3.000er der Vanoise-Massivs. Steine, Geröll und blanker Fels bestimmen sowohl die Eindrücke als auch die Beschaffenheit der Piste. Geologisch interessant sind die sichtbaren Faltungen und Brüche in den Gesteinsschichten, die teils direkt an der Strecke zu sehen sind.

Infrastruktur
Der Pass ist ausgesprochen abgelegen und verfügt über keinerlei touristische Infrastruktur direkt an der Strecke. Tankstellen, Einkehr- oder Übernachtungsmöglichkeiten finden sich erst im Talort Sollières-Sardières oder in Modane. Am Pass selbst gibt es keine Unterstände oder Rastplätze, einzig alpine Erfahrung, eigenständige Versorgung und ein verlässliches Motorrad sind essenziell.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de Sollières ist kostenfrei. Eine Maut oder spezielle Erlaubnis wird nicht verlangt. Bisweilen können jedoch lokale Regelungen kurzfristige Sperrungen – etwa zum Schutz der Natur oder bei militärischen Übungen – nach sich ziehen. Daher empfiehlt sich vorab eine Nachfrage bei der örtlichen Touristeninformation oder Gemeinde.

Fazit
Der Col de Sollières ist ein echtes Highlight für abenteuerlustige Motorradfahrer abseits ausgetretener Pfade. Anspruchsvolle Schotterpassagen, historische Festungsreste, spektakuläre Natur und himmlische Ruhe machen diesen Überweg im Hochsommer zu einem Geheimtipp. Die Kombination aus Herausforderung, Abgeschiedenheit und purer Alpenlandschaft prägt das Erlebnis und bleibt unvergesslich.