Naßfeldpass (Passo di Pramollo)

Lage und Allgemeines
Der Naßfeldpass, auf Italienisch Passo di Pramollo genannt, verbindet die österreichische Region Kärnten mit der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Auf rund 1.541 Metern Höhe ist der Pass eine beliebte Route für Motorradfahrer, die die Alpenüberquerung schätzen. Er gehört zu den bedeutenden Übergängen zwischen Italien und Österreich und ist dank seiner zentralen Lage im Grenzgebiet ein idealer Ausgangspunkt für Touren durch die Karnischen Alpen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist gut ausgebaut und stellt keine allzu großen fahrerischen Ansprüche, dennoch sorgt die abwechslungsreiche Streckenführung mit engen Kurven, Kehren und tollen Ausblicken für jede Menge Fahrspaß. Die Nordrampe ist etwas steiler und kurvenreicher als die Südseite, bietet jedoch stets eine exzellente Fahrbahnqualität. In der Denzel-Skala wird der Naßfeldpass mit dem Schwierigkeitsgrad 2 bewertet und ist damit auch für weniger erfahrene Motorradfahrer gut machbar. Gerade an Wochenenden ist die Strecke bei Bikern sehr beliebt.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Naßfeldpass ist in der Regel von Mai bis Oktober geöffnet, kann aber aufgrund von Schneefällen im Frühjahr und Herbst zeitweise gesperrt sein. Die beste Reisezeit ist Juni bis September, da das Wetter dann meist stabiler ist und die Temperaturen ideal zum Motorradfahren sind. In höheren Lagen kann es selbst im Sommer noch frisch sein, weshalb warme Kleidung empfohlen wird. Wintersperren werden in der Regel ausgewiesen und sollten unbedingt beachtet werden.

Historische Hintergründe
Der Pass blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Schon im Mittelalter war er ein wichtiger Handelsweg zwischen Kärnten und dem damaligen Friaul. Während des Ersten Weltkriegs verlief hier die österreichisch-italienische Frontlinie. Noch heute zeugen alte Bunker und Stellungen entlang der Strecke von dieser Zeit. Heute steht der Pass aber ganz im Zeichen von Tourismus und Naturliebhabern.

Geologie und Landschaft
Die Region um den Naßfeldpass zeichnet sich durch eindrucksvolle Felsformationen und markante Gipfel aus. Die Karnischen Alpen beeindrucken mit ihrer geologischen Vielfalt – von Kalkfelsen über Gesteinsschichten, die mehrere Millionen Jahre alt sind. Dichte Wälder, alpine Wiesen und zahlreiche Bäche prägen das Landschaftsbild, während der Blick auf die umliegenden Bergketten jeden Motorradstopp zum Erlebnis macht.

Infrastruktur
Rund um den Pass gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr . Direkt am Pass finden Motorradfahrer Gaststätten, Hotels und kleine Cafés, die regionale Spezialitäten anbieten. Entlang der Strecke befinden sich mehrere Parkplätze und Aussichtspunkte. Tankmöglichkeiten gibt es sowohl in Pontebba (Italien) als auch in Hermagor (Österreich), etwa 15 km vom Pass entfernt. Eine Reparaturwerkstatt oder große Motorradwerkstätten befinden sich nicht direkt am Pass, daher empfiehlt es sich, das Bike vorher zu kontrollieren.

Kosten / Gebühren
Die Überquerung des Naßfeldpasses ist aktuell gebührenfrei. Es fallen keine Maut- oder Straßennutzungsgebühren an. Kosten entstehen lediglich für persönliche Ausgaben wie Verpflegung oder Unterkunft.

Fazit
Der Naßfeldpass begeistert Motorradfahrer durch seine kurvenreiche Strecke, exzellente Fahrbahnqualität, atemberaubende Landschaften und interessante historische Spuren. Kein Muss, aber ein echter Geheimtipp für Genießer – landschaftlich schön, verkehrstechnisch reizvoll und mit guter Infrastruktur.