Gerlospass

Lage und Allgemeines
Der Gerlospass ist ein Alpenpass im österreichischen Bundesland Salzburg und dem angrenzenden Tirol. Er verbindet das Salzachtal bei Wald im Pinzgau mit dem Zillertal und stellt eine wichtige Verbindung zwischen den Regionen dar. Die Passhöhe liegt auf etwa 1531 Metern, umgeben von den beeindruckenden Gipfeln der Hohen Tauern im Süden und den Kitzbüheler Alpen im Norden. Besonders für Motorradfahrer bietet der Pass ein landschaftlich reizvolles und abwechslungsreiches Erlebnis.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Gerlos Alpenstraße führt über 12 Kilometer auf gut ausgebautem Belag und ist bekannt für ihre weiten Kurven, leichten Kehren und längeren Geraden. Insgesamt lassen sich auf der Hauptroute rund 6 Kehren bezwingen. Obwohl die Steigung mit maximal 9% moderat bleibt, ist aufgrund der Kurvenkombinationen und manchmal wechselnden Fahrbahnbeläge eine konzentrierte Fahrweise gefragt. Die Denzel-Skala bewertet den Gerlospass mit 2–3, was ihn auch für weniger geübte Motorradfahrer fahrbar macht – dennoch bleibt der Pass ein Fahrspaß mit großartigen Ausblicken und abwechslungsreicher Strecke.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit zur Befahrung ist zwischen Mai und Oktober. In den Wintermonaten bleibt der Pass aufgrund von Schnee- und Lawinengefahr regelmäßig geschlossen. Im Frühjahr und Herbst kann durch plötzliche Wetterumschwünge oder morgendliche Vereisungen Vorsicht geboten sein. Das Wetter ist im Hochsommer meist stabil, gelegentliche Regenschauer können aber auftreten. Früh starten lohnt sich, um den stärker werdenden Ausflugsverkehr und touristischen Busse zu meiden.

Historische Hintergründe
Der Gerlospass wurde bereits in der Römerzeit als Handelsroute genutzt. Die heutige Alpenstraße entstand in den 1960er-Jahren, als man eine wetterunabhängige Trasse zwischen Pinzgau und Zillertal errichtete. Speziell für Wirtschaft und Tourismus der Region spielt der Pass eine wichtige Rolle und ermöglicht seitdem einen ganzjährigen (außer bei Wintereinbruch) Straßenverkehr.

Geologie und Landschaft
Motorradfahrer erwartet eine abwechslungsreiche Berglandschaft. Auf der Südseite dominieren die felsigen, hochalpinen Hänge der Hohen Tauern; Richtung Norden öffnen sich grüne Matten und Wälder. Beeindruckend sind die Blicke auf den Durlaßboden-Stausee und atemberaubende Panoramablicke auf über 3000 Meter hohe Berggipfel. Die Geologie ist geprägt von Gneisen und Glimmerschiefern, welche die Landschaft und die Straßenführung vielfach bestimmen.

Infrastruktur
Entlang der Gerlos Alpenstraße finden Motorradfahrer mehrere Parkbuchten und Aussichtsplattformen, die zu Fotopausen einladen. Beliebt sind das Alpengasthaus Finkau und das Seerestaurant Durlaßboden, beide mit Terrassen und Parkmöglichkeiten. Tankstellen gibt es sowohl in Krimml als auch in Gerlos. Die Strecke ist durchgehend asphaltiert und auch für größere Motorräder geeignet.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung der Gerlos Alpenstraße ist für Motorräder mautpflichtig. Die Kosten betragen aktuell ca. 7–10 Euro pro Motorrad (je nach Saison, Stand 2024). Bezahlt wird direkt an der Mautstelle; zusätzliche Gebühren fallen nicht an.

Fazit
Der Gerlospass bietet Motorradfahrern eine perfekte Kombination aus flüssiger Streckenführung, moderatem Anspruch, alpiner Natur, attraktiver Infrastruktur und sensationellen Ausblicken – ein echtes Highlight für eine Motorradtour durch die österreichischen Alpen.