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Details
Beschreibung
Lage und Allgemeines
Der Reschenpass, in Italien auch als Passo Resia bekannt, verbindet das Vinschgau in Südtirol mit dem Oberinntal in Österreich. Mit etwa 1.455 Metern Höhe gehört er zwar nicht zu den höchsten Alpenpässen, ist jedoch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Italien, Österreich und der Schweiz. Der Pass liegt landschaftlich reizvoll im Dreiländereck und ist beliebter Ausgangspunkt für Motorradtouren durch die Alpenregion.
Streckenführung und Schwierigkeit
Motorradfahrer schätzen am Reschenpass die gut ausgebaute und durchgehend asphaltierte Straße. Die Strecke ist eher breit, übersichtlich und weist nur moderate Kurven auf. Die Auffahrt auf italienischer Seite ist dabei etwas kurviger, während die österreichische Seite sanfter ansteigt. Die Passstraße ist auch für Fahranfänger gut geeignet; entsprechend der Denzel-Skala liegt die Schwierigkeit bei 1–1,5. Da zahlreiche Fahrzeuge und auch LKW unterwegs sind, ist insbesondere in den Sommermonaten mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen.
Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Reschenpass ist ganzjährig offen und üblicherweise nicht von einer Wintersperre betroffen. Dennoch kann es in den Wintermonaten zu starken Schneefällen und schwierigen Straßenverhältnissen kommen – die beste Reisezeit für Motorradfahrer ist daher von Mai bis Oktober. Im Frühling und Herbst kann es auch morgens und abends sehr kühl werden, in höheren Lagen sind Nebel und Regenschauer möglich.
Historische Hintergründe
Bereits seit der Römerzeit ist der Reschenpass ein bedeutender Alpenübergang. Er war Teil antiker Handelsrouten und hatte in sämtlichen Epochen hohe strategische Bedeutung. Heute erinnert besonders der berühmte, aus dem Reschensee ragende Kirchturm an die sich verändernde Geschichte der Region, als durch die Stauung des Sees mehrere Dörfer überflutet wurden.
Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Reschenpasses präsentiert eine beeindruckende Mischung aus grünen Almwiesen, weiten Talböden und imposanten Gipfeln der Ötztaler Alpen. Charakteristisch ist auch der Reschensee, mit seinem weithin sichtbaren, aus dem Wasser herausragenden Kirchturm von Alt-Graun – ein beliebtes Fotomotiv. Geologisch findet sich hier eine Vielzahl an Gesteinen, insbesondere kristallines Grundgebirge, das die Alpenregion prägt.
Infrastruktur
Die Infrastruktur rund um den Reschenpass ist hervorragend. Direkt am Pass und im nahen Ort Reschen befinden sich verschiedene Hotels, Pensionen, Restaurants und Cafés. Zahlreiche Tankstellen, Reparaturwerkstätten und Einkaufsmöglichkeiten sorgen für eine entspannte Planung längerer Touren. Rastplätze am Seeufer und Ausflugslokale laden dazu ein, die atemberaubende Aussicht in Ruhe zu genießen.
Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Reschenpasses fallen auf italienischer Seite keine Mautgebühren an. Allerdings ist bei einer Weiterfahrt auf österreichische Autobahnen eine Vignette erforderlich. Die Nutzung der Passstraße selbst ist ansonsten kostenlos; Parkplätze rund um den Reschensee können gebührenpflichtig sein.
Fazit
Der Reschenpass ist ideal für Motorradfahrer, die eine landschaftlich reizvolle und wenig schwierige Alpenüberquerung suchen. Highlights sind die malerische Kulisse mit Reschensee und Kirchturm, die gute Infrastruktur sowie die Möglichkeit, bequem zwischen drei Ländern zu reisen. Ob als kurze Durchgangsetappe oder Ausgangspunkt für weitere Touren – der Reschenpass überzeugt auf ganzer Linie.