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Details
Beschreibung
Der Bergpass Mali Alan liegt im mittleren Velebit-Gebirge in Kroatien auf etwa 1048 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Er verbindet die adriatische Küstenregion mit dem Landesinneren und bietet eine eindrucksvolle Route durch den Nationalpark Paklenica. Für Motorradfahrer ist der Pass ein echtes Highlight, vor allem wegen seiner Ursprünglichkeit und der beeindruckenden Aussichten auf die umliegende Bergwelt sowie das Adriatische Meer.
Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Mali Alan ist größtenteils nicht asphaltiert, sondern besteht aus Schotter und teils grobem Fels, was die Strecke besonders spannend, aber auch anspruchsvoll macht. Die ehemalige Militärstraße ist vor allem für Enduro- und Adventure-Bikes geeignet. Aufgrund loser Steine, tiefem Schotter und gelegentlichen Auswaschungen sollten Anfänger Vorsicht walten lassen. Die Passstraße erreicht nach Denzel-Skala etwa den Schwierigkeitsgrad S2–S3. Einige enge Kurven und steile Passagen machen gerade die Abfahrt herausfordernd, bieten aber auch viel Fahrspaß.
Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Mali Alan ist am besten zwischen Juni und Oktober befahrbar, da Schneereste und nasse Passagen im Frühling sowie der erste Schnee im Herbst die Strecke schnell unpassierbar machen können. Im Winter ist der Pass häufig gesperrt oder extrem schwer zu befahren, da die Region für ihre rauen Wetterbedingungen bekannt ist. An heißen Sommertagen sorgt die Höhenlage für angenehme Temperaturen, doch starke Winde und plötzliche Wetterumschwünge sollten nicht unterschätzt werden.
Historische Hintergründe
Der Mali Alan Pass hatte während des Kroatienkrieges in den 1990er Jahren eine strategische Bedeutung, da die Strecke zeitweise Frontlinie zwischen verschiedenen Militärverbänden war. Noch heute finden sich entlang der Strecke Ruinen, Überreste von Schanzwerken sowie Mahnmale, die an diese bewegte Vergangenheit erinnern.
Geologie und Landschaft
Landschaftlich beeindruckt der Pass durch die karge Schönheit des Velebit-Gebirges. Karstformationen, schroffe Felsen und spärliche Vegetation wechseln sich mit kleinen Pinienwäldern ab. Die Aussicht reicht bei gutem Wetter bis zur Adria und zu den vorgelagerten Inseln. Besonders beeindruckend ist das Spiel von Licht und Schatten am späten Nachmittag, wenn die Felslandschaft in ein warmes Licht getaucht wird.
Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es kaum Infrastruktur. Tankstellen und Einkehrmöglichkeiten sind erst in den umliegenden Orten wie Obrovac oder Sveti Rok zu finden, daher ist es ratsam, mit vollem Tank und ausreichend Wasser anzureisen. Rastmöglichkeiten bieten sich an malerischen Aussichtspunkten, von denen man die spektakuläre Landschaft genießen kann, jedoch gibt es keine bewirtschafteten Hütten direkt am Pass.
Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Mali Alan Passes ist kostenlos. Da es sich um eine öffentliche Straße handelt, sind weder Maut noch Eintrittsgebühren zu zahlen. Die Strecke ist jedoch ungesichert, und für Schäden oder Unfälle haftet jeder Fahrer selbst.
Fazit
Der Mali Alan Pass ist ein echtes Abenteuer für Offroad- und Enduro-Fans. Highlights sind die spektakulären Aussichten auf das Velebit-Gebirge und die Adria, die herausfordernde Schotterstrecke sowie die einsame, wilde Atmosphäre fernab des Massentourismus. Wer sich gut vorbereitet, erlebt hier einen der spannendsten Motorradpässe Kroatiens.
Beschreibung
Der Bergpass Mali Alan ist ein echter Geheimtipp für Motorradfahrer, die das Abenteuer abseits der bekannten Routen suchen. Er liegt im Velebit-Gebirge in Kroatien, genauer gesagt im südlichen Teil des Nationalparks Paklenica, und verbindet die dalmatinische Küste mit dem Binnenland. Die Passhöhe liegt auf rund 1.050 Metern, und die Strecke ist größtenteils nicht asphaltiert, sondern besteht aus einer anspruchsvollen Schotterpiste, die fahrerisches Können und Geländeerfahrung erfordert.
Die Route beginnt meist in Obrovac und führt durch eine spektakuläre Karstlandschaft, die sich durch schroffe Felsen, steinige Pfade und fantastische Panoramablicke auf die Adria auszeichnet. Die Strecke ist etwa 15–20 Kilometer lang und nur bei trockener Witterung empfehlenswert. Es gibt keine Tankstellen oder Services unterwegs, was gute Vorbereitung erforderlich macht. Für Enduro- oder Reiseenduro-Fahrer ist Mali Alan ein echtes Highlight – die Herausforderung besteht nicht nur im Terrain, sondern auch im ständigen Wechsel zwischen offenen Landschaften, engen Kehren und unvorhersehbaren Untergründen.
Die Passstraße wurde vom österreichischen Kaiser Franz Josef im 19. Jh. errichtet. Die Kapelle Podprag, die man etwa auf halber Strecke erreicht, wurde 1832 als Denkmal für die damals gebaute Passtraße errichtet. Daneben sieht man die Ruinen der ehemaligen Grenzstation, wo auch die Pferde gewechselt wurden. Mali Alan war im Kroatienkrieg in den 1990er Jahren eine militärisch bedeutsame Route. Entlang des Passes finden sich noch heute verlassene Bunker, Stellungen und Ruinen, die an diese Zeit erinnern. Manche Abschnitte der Strecke waren lange gesperrt oder vermint – heute ist die Straße sicher befahrbar, aber man sollte sich strikt an die ausgewiesene Route halten.
Fans der Karl-May-Verfilmungen erleben am Mali Alan einen besonderen Moment: Teile der berühmten Winnetou-Filme (vor allem "Winnetou I") wurden in dieser Region gedreht. Die felsige, beinahe surreal wirkende Landschaft diente als Kulisse für das fiktive Apachenland. Entlang der Strecke gibt es mehrere markierte Drehorte, an denen sich Filmfreunde und Nostalgiker gerne aufhalten. Mit einer Gedenktafel wird hier zudem an Pierre Brice erinnert.
Der Mali Alan Pass ist kein typischer Ausflugsort – er ist ein Abenteuer für erfahrene Motorradfahrer, die auf der Suche nach Geschichte, Natur und fahrerischer Herausforderung sind. Die Kombination aus unberührter Wildnis, historischer Bedeutung und cineastischer Nostalgie macht ihn zu einem unvergesslichen Ziel in Kroatien.
Weitere Informationen unter https://www.alpenpaesse.de/alpenpaesse/mali-alan