Tatzelwurmstraße

Lage und Allgemeines
Die Tatzelwurmstraße ist eine malerische Mautstraße im südlichen Bayern, welche das Inntal mit dem bekannten Sudelfeld verbindet. Sie schlängelt sich durch die abwechslungsreiche Landschaft des bayerischen Voralpenlandes, zwischen den Orten Oberaudorf und Bayrischzell. Besonders beliebt ist sie bei Motorradfahrern, da sie eine attraktive Alternative zur viel befahreneren Deutschen Alpenstraße darstellt und auf ihren rund 11 Kilometern zahlreiche Kurven und spektakuläre Aussichten bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke windet sich in abwechslungsreichen Serpentinen, mit einigen kurzen, steilen Abschnitten und engen Kurven, durch das Tal des Auerbachs hinauf zum Tatzelwurm. Für routinierte Motorradfahrer ist die Straße in der Regel problemlos zu befahren, bei Nässe oder auf verschmutzter Fahrbahn sollte allerdings besondere Vorsicht gelten. Nach der bekannten „Denzel-Skala“ lässt sich die Schwierigkeit mit Stufe 2 bewerten: Die Strecke weist keine fahrtechnischen Hindernisse auf, ist aber kurvig, teilweise eng und verlangt Aufmerksamkeit, vor allem im Begegnungsverkehr mit größeren Fahrzeugen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Tatzelwurmstraße ist typischerweise von Frühjahr bis in den späten Herbst befahrbar. In den Wintermonaten kann die Straße aufgrund von Schnee und Eis gesperrt sein – eine vorherige Prüfung der aktuellen Lage ist ratsam. Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und Oktober, wenn die Witterungsverhältnisse stabiler und die Aussichten auf das Alpenpanorama besonders klar sind. Im Hochsommer muss mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch Tagesausflügler gerechnet werden.

Historische Hintergründe
Die Tatzelwurmstraße wurde in den 1930er Jahren als Teil der touristischen Erschließung der Region erbaut. Ihr Name verweist auf die sagenumwobene Schlangenfigur „Tatzelwurm“, die angeblich in der Umgebung hausen soll und der sich in vielen lokalen Geschichten und Legenden wiederfindet. Historisch war die Straße stets eine wichtige Verbindung für den Ausflugsverkehr zwischen Inntal und den höher gelegenen Alpentälern.

Geologie und Landschaft
Landschaftlich beeindruckt die Tatzelwurmstraße durch ihren Wechsel aus dichten Wäldern, wildromantischen Schluchten und imposanten Felsformationen des Mangfallgebirges. Besonders hervorzuheben sind die Tatzelwurm-Wasserfälle, die nicht weit von der Straße entfernt liegen und einen kurzen Stopp lohnen. Die geologischen Strukturen der Region, geprägt durch Kalkgestein und Moränenlandschaften, machen die Tour zu einem besonderen Naturerlebnis.

Infrastruktur
Entlang der Strecke finden Motorradfahrer verschiedene Einkehrmöglichkeiten, wie z.B. das Traditionsgasthaus „Tatzelwurm“. Auch kleine Parkplatzbereiche für Pausen sind vorhanden. Tankmöglichkeiten gibt es in Oberaudorf und Bayrischzell, aber nicht direkt auf der Tatzelwurmstraße – für ausreichend Sprit sollte vorher gesorgt werden. Die Straße ist asphaltiert und in der Regel gut instand gehalten.

Kosten / Gebühren
Für die Nutzung der Tatzelwurmstraße wird eine Mautgebühr erhoben, die sich in den letzten Jahren meist im Bereich von 3-5 Euro für Motorräder bewegte. Die Bezahlung erfolgt in der Regel vor Ort an einer Schranke – eine Barzahlungsmöglichkeit ist in der Regel gegeben. Die Gebühren werden zur Unterhaltung und Pflege der Strecke verwendet.

Fazit
Die Tatzelwurmstraße ist eine der schönsten und kurvenreichsten Motorradstrecken Bayerns. Highlights sind die abwechslungsreiche Streckenführung, das beeindruckende Alpenpanorama, die Nähe zu den bekannten Tatzelwurm-Wasserfällen und die reizvolle Landschaft. Für Motorradfahrer bietet sie ein ideales Ausflugsziel und ein echtes Fahrvergnügen inmitten bayerischer Natur.